Dieser Beitrag wurde am 31.10.2016 auf bento.de veröffentlicht.
Nach dem schwersten Erdbeben in Italien seit 36 Jahren sind mehr als Zehntausende Menschen obdachlos. Schätzungen gehen davon aus, dass 100.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verloren haben könnten.
Am Sonntag hatte die Erde gebebt – nun drohen weitere Nachbeben. "Als Wissenschaftler können wir keine Entwarnung geben, denn leider können wir Erdbeben noch nicht vorhersagen", sagte der Geologe Andrea Billi der Tagesschau.
Der Präsident der Region Marken, die mit am schwersten betroffen ist, warnt außerdem vor dem Wintereinbruch. Das Wichtigste sei nun, dass die Menschen nachts gut unterkommen, sagte Luca Ceriscioli.
Wo werden die Menschen nun untergebracht?
Etwa 8000 Menschen werden zurzeit in Notunterkünften versorgt. Insgesamt konnten laut "Corriere della sera" insgesamt 40.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Andere verbrachten die Nacht zunächst in ihren Autos.
Wie viele Verletzte gab es?
Etwa 20 Menschen wurden laut offiziellen Angaben verletzt – einige von ihnen schwer. Mehrere Menschen mussten aus den Trümmern geborgen und im Krankenhaus behandelt werden.
Die geringe Anzahl von Opfern kommt daher, dass es in der Region in der vergangenen Woche bereits zwei heftige Erdstöße gegeben hatte. Auch das schwere Erdbeben im August rund um Amatrice, bei dem fast 300 Menschen ums Leben kamen, ereignete sich in den Regionen Umbrien, Latium, den Abruzzen und den Marken. In den jetzt betroffenen Orten lebten deshalb nicht mehr so viele Menschen. (SPIEGEL ONLINE)

Welche Gebäude wurden zerstört?
Neben vielen Wohnhäusern auch bedeutende historische Gebäude. In der Stadt Norcia in Umbrien, Epizentrum des verheerenden Bebens, wurden mehrere historische Kirchen verwüstet:
- die aus dem 14. Jahrhundert stammende Basilika des Heiligen Benedikts
- die Kathedrale Santa Maria Argentea aus dem 9. Jahrhundert
- die um das Jahr 1385 erbaute Kirche des Heiligen Franziskus. (stol.it)
Wie geht es jetzt weiter?
Der Sonderbeauftragte der italienischen Regierung, Vasco Errani, kümmert sich um den Wiederaufbau: "Wir dürfen uns nicht fragen, ob es möglich sein wird, wieder aufzubauen. Wir müssen es einfach tun", sagt er.
Nicht nur im Erdbebengebiet wurden weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. In Rom (rund hundert Kilometer vom Epizentrum entfernt) blieben am Montag die Schulen geschlossen. Auch hier war das Beben zu spüren. Schulgebäude und einige Kirchen wurden auf Schäden geprüft.