»Nicht klar im Kopf« James Franco spricht über Sucht nach Alkohol, Ruhm und Sex

Mehrere Frauen haben James Franco vor knapp vier Jahren sexuelle Belästigung vorgeworfen. Jetzt hat sich der Schauspieler und Regisseur erstmals ausführlich dazu geäußert.
James Franco 2018 bei den Golden Globe Awards

James Franco 2018 bei den Golden Globe Awards

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MARIO ANZUONI / REUTERS

Schauspieler und Regisseur James Franco hat in einem Interview über seine Sexsucht und sein Fehlverhalten gegenüber Frauen gesprochen. Der Sender SiriusXM veröffentlichte am Mittwoch Auszüge aus dem Gespräch, das am Donnerstag in ganzer Länge gesendet werden sollte. Darin äußerte sich der 43 Jahre alte Hollywoodstar auch zu den Anschuldigungen mehrerer Frauen, die ihm vor knapp vier Jahren sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten.

Er habe seitdem an sich gearbeitet und sich verändert, sagte Franco nun im »Jess Cagle Podcast«. Schon als Jugendlicher habe er Alkoholprobleme gehabt, die Sucht habe er im Alter von 17 Jahren in den Griff bekommen. Danach sei er allerdings süchtig nach Ruhm und nach Sex gewesen, sagte Franco. »Es ist eine so starke Droge. Ich war noch 20 Jahre danach süchtig.«

Franco räumte in dem Interview auch ein, Sex mit Studentinnen seiner inzwischen geschlossenen Schauspielschule gehabt zu haben, »und das war falsch«. Damals habe er gedacht, wenn es einvernehmlich sei, dann sei es okay, sagte Franco. »Damals war ich nicht klar im Kopf.«

Er habe Frauen ständig betrogen und viele Menschen verletzt, sagte Franco. Er sei »völlig blind für Machtdynamiken oder Ähnliches, aber auch völlig blind für die Gefühle der Menschen« geworden.

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Fünf Frauen hatten im Januar 2018 in der »Los Angeles Times«  schwere Anschuldigungen gegen Franco erhoben. Zwei seiner ehemaligen Schauspielschülerinnen hatten ihn 2019 dann unter anderem wegen Diskriminierung, sexueller Nötigung und Einschüchterung verklagt. Laut US-Medienberichten soll er in diesem Jahr rund 2,2 Millionen US-Dollar gezahlt haben, um den Rechtsstreit beizulegen.

Franco hatte die Vorwürfe wiederholt bestritten. Es ist nun aber das erste Mal, dass er sich ausführlich zu den Anschuldigungen äußerte. Als sie erstmals publik wurden, habe er gedacht, es sei an der Zeit, zu schweigen und zuzuhören, erklärte Franco nun. »Da gab es Leute, die waren sauer auf mich, und ich musste zuhören.«

Franco wirkte in Filmen wie »Milk«, »Spider-Man«, »The Interview« und »The Disaster Artist« mit. Seine Rolle in dem Survivalfilm »127 Hours« brachte ihm 2011 eine Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller ein.

aar/dpa
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