Japan Vulkangestein verstopft Häfen und beschädigt Schiffe

An der japanischen Küste sind die Folgen eines Vulkanausbruchs im Meer zu spüren: Ausgestoßener Bimsstein macht Häfen unpassierbar und beschädigt Schiffe. Der Katastrophenschutz ist im Einsatz.
Diese Schiffe im Hentona-Hafen stehen nicht an Land

Diese Schiffe im Hentona-Hafen stehen nicht an Land

Foto: Takehiko Suzuki / AP

Riesige Mengen Bimsstein von einem unter Wasser liegendem Vulkan haben in Japan Dutzende Häfen blockiert und Fischerboote beschädigt. Wie der »Guardian« berichtet , sind bisher elf Häfen auf Okinawa und 19 weitere in der Präfektur Kagoshima auf Japans südlichster Insel Kyushu betroffen. Die Zentralregierung habe eine Taskforce für den Katastrophenschutz eingerichtet.

Etwa 40 Fischerboote wurden demnach beschädigt, der Fährverkehr zwischen entlegenen Inseln in Okinawa und Kagoshima wurde vorübergehend eingestellt.

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Okinawas Gouverneur Denny Tamaki erklärte, die Auswirkungen auf die Fischerei- und Tourismusindustrie sowie auf die Umwelt seien »enorm«. Das Problem müsse schnell angegangen werden.

Täglich zehn Tonnen Bimsstein

Die Aufräumarbeiten haben bereits begonnen. In einem Hafen an der Nordspitze Okinawas wurden Berichten zufolge täglich etwa zehn Tonnen Bimsstein von riesigen Baggern abgetragen und weitere an Land gespült. Ein Beamter der Präfekturregierung wurde mit den Worten zitiert, die beispiellose Operation könne zwei bis drei Wochen dauern. Die Steine stammen vom Unterwasservulkan Fukutoku-Okanoba, der bereits Mitte August ausbrach.

Bagger sind im Einsatz, um das Vulkangestein von den Stränden und Häfen zu entfernen

Bagger sind im Einsatz, um das Vulkangestein von den Stränden und Häfen zu entfernen

Foto: Katsumi Tanaka / AP

Die japanische Küstenwache hat laut dem Bericht Schiffe gewarnt, genau aufzupassen, um zu verhindern, dass ihre Motorsysteme durch die Kieselsteine verstopft werden. Eines ihrer eigenen Patrouillenschiffe sei am Samstag bei einer Übung auf die Steine vor der Küste Okinawas gestoßen und gestrandet.

Die Regierung warnt, dass sich die Geröllmassen nach Norden bewegten und die gesamte japanische Küste betreffen könnten. Die Taskforce der Regierung beschloss auf ihrer ersten Sitzung zu dem Thema, die lokalen Gemeinden im Rahmen eines Katastrophenschutzprojekts zu unterstützen und die Schäden in der Fischereiindustrie durch eine Versicherung abzudecken, wie der »Guardian« berichtet.

Die Gesamtkosten lassen sich noch nicht beziffern. Auch die Atomaufsichtsbehörde beobachtet demnach die Bewegungen der Kieselsteine, um Auswirkungen auf Japans Atomkraftwerke an der Küste zu verhindern.

svs

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