"WasFürnSpahn" – Bloggerin startet Petition gegen die Abtreibungs-Studie von Jens Spahn

Zehntausende unterstützen sie schon jetzt

Dieser Beitrag wurde am 13.02.2019 auf bento.de veröffentlicht.

Jens Spahn will für fünf Millionen Euro herausfinden lassen, welche "seelischen Folgen" Schwangerschaftsabbrüche für die betroffenen Frauen haben (SPIEGEL ONLINE). Der teure Plan des CDU-Gesundheitsministers sorgt seit Tagen für viel Kritik. Viele der Skeptiker vermuten, Spahn werde die Studie nutzen, um hinterher Abtreibungen als Ursache von psychischen Problemen darstellen zu können. 

Auch Nike van Dinther, eine der bekanntesten Modebloggerinnen Deutschlands, hält nichts von Spahns Vorhaben. Vor zwei Jahren berichtete sie öffentlich  über ihren eigenen Schwangerschaftsabbruch. 

Jetzt will sie Mitstreiter und Mitstreiterinnen gewinnen, um die Studie zu verhindern. Der Hashtag dazu: #WasFürnSpahn

Für Nike van Dinther ist die geplante Studie "frauenfeindlich und überflüssig"

Fünf Millionen für Hilfe statt Hass.

Das sehen offensichtlich auch viele andere Menschen so. Nachdem die Petition auf der Plattform change.org veröffentlicht wurde (hier kann sie unterzeichnet werden ), unterschrieben sie innerhalb eines Tages bereits mehr als 10.000 Menschen.

Einen weiteren Tag später hat die Petition mehr als 25.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

Der Text zur Petition begründet ausführlich, weshalb van Dinther und ihre Unterstützer die konservative Gesundheitspolitik Spahns ablehnt. 

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Die Bloggerin verweist auf Jens Spahns Sprüche zur Pille danach (so betonte er, diese Pille sei "keine Smarties", als würden Frauen sie wie Süßigkeiten einwerfen (bento)) und bestehende Studien zu den Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen:

"Die Ergebnisse passen jedoch nicht in Spahns Konzept: Nein, es sind tatsächlich nicht die Abbrüche selbst, die psychische Erkrankungen wahrscheinlicher machen, sondern die Umstände. 

Das Risiko von Depressionen während und nach einer Schwangerschaft steigt bei einer ungewollten Schwangerschaft stark an. Frauen leiden demzufolge mitnichten unter dem Menschenrecht, eigene Entscheidungen treffen zu dürfen, sondern unter der immer noch herrschenden gesellschaftlichen Stigmatisierung, die durch hanebüchene Vorhaben wie jene des Jens Spahns weiterhin befeuert wird."

Ganz am Ende des Textes steht, was sich die Unterzeichnerinnen stattdessen vom Gesundheitsminister wünschen würden: 

Investieren sie das Geld dort, wo es wirklich gebraucht wird.

"Für die Ausbildung von FrauenärztInnen, für Hebammen, Pflegekräfte und Geburtshilfe, für Opfer von sexueller Gewalt und Missbrauch, für den niederschwelligen Zugang zu Informationen, Beratungsstellen und (ärztlicher) Hilfe für Frauen in Konfliktsituationen oder für den Kampf gegen Kinderarmut, für die Unterstützung von Alleinerziehenden, für die psychologische Betreuung von ungewollten Kindern und Müttern, die niemals welche werden wollten, für mehr Aufklärung oder die Pille für den Mann?!" 

Bislang hat Jens Spahn nicht auf die Petition reagiert.

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