13.500 Kilometer ohne Pause Junger Zugvogel bricht wohl Weltrekord

Pfuhlschnepfen im Jahr 2013 über Tasmanien: Neuer Rekord?
Foto: EJ Woehler / APEine junge Pfuhlschnepfe scheint einen Non-Stop-Rekord für Zugvögel aufgestellt zu haben. Der Vogel sei über 13.500 Kilometer von Alaska in den australischen Bundesstaat Tasmanien geflogen, das berichteten mehrere Medien übereinstimmend.
Das Tier wurde als Jungvogel in Alaska während des Sommers der nördlichen Hemisphäre mit einem GPS-Chip und einem winzigen Solarpanel versehen. So konnte ein internationales Forschungsteam seine erste jährliche Wanderung über den Pazifischen Ozean verfolgen, sagte Eric Woehler, Leiter von BirdLife Tasmanien. Da der Vogel so jung war, sei sein Geschlecht nicht bekannt.
Die Pfuhlschnepfe war etwa fünf Monate alt und verließ am 13. Oktober den Südwesten Alaskas. Sie landete elf Tage später an der Nordostspitze Tasmaniens, wie das Max-Planck-Institut für Ornithologie mitteilte.
Der Vogel nahm zunächst einen südwestlichen Kurs in Richtung Japan und drehte dann über den Aleuten in Alaska nach Südosten ab, zeigt eine vom neuseeländischen Pūkorokoro Miranda Shorebird Centre veröffentlichte Karte.
Der Zugvogel flog dann erneut in Richtung Südwesten; als er Kiribati und Neukaledonien überflog oder sich ihnen näherte, flog er am australischen Festland vorbei, bevor er direkt nach Westen in Richtung Tasmanien abbog, Australiens südlichstem Bundesstaat. Die Satellitenspur zeigte, dass er 13.560 Kilometer ohne Zwischenstopp zurücklegte.
Im Guinnessbuch der Rekorde ist die längste aufgezeichnete Wanderung eines Vogels ohne Nahrungs- oder Ruhepause mit 12.200 Kilometern aufgeführt. Den Flug legte eine männliche Pfuhlschnepfe mit einem Satellitensender von Alaska nach Neuseeland zurück. Derselbe Vogel habe seinen eigenen Rekord dann auf seiner nächsten Wanderung im vergangenen Jahr gebrochen – hier sei er 13.000 Kilometer ohne Pause geflogen. Das Guinnessbuch habe diese Leistung jedoch bisher nicht anerkannt.
Zu dem womöglich neuen Rekord sagte Woehler: »Wir wissen noch nicht, ob es sich um einen Unfall handelt, ob sich der Vogel verirrt hat oder ob es sich um ein normales Wanderungsmuster dieser Art handelt«. Die Pfuhlschnepfe habe auf ihrer Reise die Hälfte ihres Körpergewichts verloren und werde sich nun in Tasmanien mästen.