Killeen - Mit dem Einkommen eines Militärpsychiaters hätte er sich sicher eine schönere und größere Wohnung leisten können. Nidal Malik Hasan, der am 5. November auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood 13 Menschen tötete und 29 weitere verletzte, lebte bescheiden in einem spartanisch eingerichteten Apartment.
Nur wenige Möbel stehen in den zwei kahlen Räumen. Im fast leeren Wohnzimmer findet sich der Gebetsteppich und eine weiße Gebetsmütze des als sehr gläubig geltenden Muslim, dem jetzt die Todesstrafe droht.
Lediglich 325 Dollar im Monat bezahlte der 39-Jährige für die Wohnung in der leicht heruntergekommenen Siedlung "Casa del Norte", die nur wenige Autominuten entfernt vom Osttor der Kaserne in Fort Hood liegt.
Die Wohnung wirkt leicht vernachlässigt und unaufgeräumt. Auf dem Boden türmen sich Schuhe, im Trockner liegt noch gewaschene Kleidung, im Bad warten Rasierer und elektrische Zahnbürste am Waschbecken auf die tägliche Benutzung. In der Wohnung herrscht Normalität.
Bis auf die leere Aufbewahrungsbox eines Laser-Zielgeräts für eine Schusswaffe, die auf einem billigen Klapptisch steht, finden sich keine Hinweise, dass hier eine Bluttat geplant wurde.
Seiner Nachbarin schenkte er einen Teil seiner Möbel
Die anderen Bewohner der "Casa del Norte" beschreiben Hasan als freundlich und zurückhaltend. Er habe immer freundlich gegrüßt, wenn sie ihn in der Apartmentanlage trafen.
Seiner Nachbarin Patricia Villa, 47, schenkte er vor kurzem noch einen Teil seiner Möbel. Als er bei einem Gespräch mit ihr durch die Haustür ihr leeres Wohnzimmer sah, habe er gesagt "Oh, du brauchst Möbel", erzählte sie dem Reporter. Villa habe sie gern genommen und wolle sie trotz der Schreckenstat behalten.
Apartment-Managerin Alice Thompson gab an, Hasan hätte ihr noch am Tag vor seiner Bluttat erzählt, dass er in einigen Tagen nach Afghanistan geschickt werde. "Ich glaube, er wollte da nicht hin", fügte die 53-Jährige hinzu.
Unterdessen werden Zweifel laut, ob es tatsächlich die Polizistin Kimberly Munley war, die den Amokläufer niederschoss und so verhindern konnte, dass er weitere Menschen tötete. Die 34-Jährige wurde in den USA bereits als Heldin von Fort Hood gefeiert.
Wie die Tageszeitung "New York Times" berichtet, behauptet Munleys Kollege, Polizeioffizier Mark Todd, 42, er habe die Schüsse auf Hasan abgegeben. Ein Zeuge, der anonym bleiben möchte, bestätigte die Version Todds.
Ein offizieller Bericht der Ermittlungsbehörden über die genauen Abläufe des 5. November lässt weiter auf sich warten.
Hasan ist offenbar nach seinen Schussverletzungen von der Hüfte abwärts gelähmt. Er werde wahrscheinlich nie wieder laufen können, sagte sein Anwalt, John Galligan, am Freitag dem Sender CNN.
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Hier lebte Nidal Malik Hasan. 17 Parteien wohnen in dem leicht heruntergekommen wirkenden Apartmentkomplex "Casa del Norte" in Killeen, nur wenige Autominuten vom Militärstützpunkt Fort Hood entfernt.
Bescheidene Verhältnisse: Als Militärpsychiater hätte er sich durchaus Besseres leisten können. Hasan wohnte in einem einfachen Zwei-Zimmer-Apartment, zahlte nur 325 Dollar im Monat.
Spartanische Einrichtung: In Hasans Wohnung finden sich nur wenige Einrichtungsgegenstände. Einen Teil der Möbel schenkte der 39-jährige Major vor der Tat offenbar seiner Nachbarin. Lediglich ein DVD-Player, ein Papier-Schredder ...
... und ein Gebetsteppich sind in dem Raum verblieben. Auch im Schlafzimmer ...
... finden sich nur kahle Wände und ein paar zurückgelassene Kleidungsstücke.
Die Wohnung wirkt vernachlässigt und unaufgeräumt. Kleider liegen zerknüllt in den Regalen.
Schuhe ein einer Ecke: Ob dies auf die Lebensweise Hasans oder auf Durchsuchungen der Ermittlungsbehörden zurückzuführen ist, ist unklar.
Auf dem Küchentresen liegt noch ein Stapel Papiere. Unter anderem Unterlagen des American College of Psychiatrists.
Auch die Badezimmereinrichtung ist einfach gehalten.
Rasierschaum, Rasierer und elektrische Zahnbürste stehen neben dem Waschbecken, als warteten sie auf ihre tägliche Benutzung ...
Im Wäschetrockner liegt noch saubere Wäsche. Bis auf die fehlenden Möbel sind kaum Hinweise darauf zu finden, dass Hasan seine Tat vorbereitete und seinen eigenen Tod einkalkulierte.
Auch die Küche macht eher den Eindruck einer Sozialwohnung.
Auf dem Küchentisch das Buch "Dreams and Interpretations" von Mohammed Bin Sirin.
Apartment-Manager John Thompson: Die Nachbarn grüßte Hasan stets freundlich.