Nach Twitter-Beef mit Greta Thunberg Umstrittener Influencer Andrew Tate in Rumänien festgenommen

Ermittler gehen wegen mutmaßlichen Menschenhandels gegen Andrew Tate vor. Bei einem Schlagabtausch mit Greta Thunberg zog der ehemalige Kickboxer zuletzt große Aufmerksamkeit auf sich. Nun legte die Klimaaktivistin erneut nach.
Andrew Tate und Tristan Tate mit Einsatzkräften in Bukarest

Andrew Tate und Tristan Tate mit Einsatzkräften in Bukarest

Foto: Octav Ganea / INQUAM PHOTOS / REUTERS

Der umstrittene Online-Influencer Andrew Tate ist verschiedenen Medienberichten zufolge in Rumänien festgenommen worden. Die Polizei ermittelt seit April wegen Menschenhandels und Vergewaltigung gegen ihn, wie BBC  und »Bild« berichten.  

Auf Fotos ist zu sehen, wie Einsatzkräfte Andrew Tate und seinen Bruder Tristan Tate begleiten. Polizisten sollen zudem das Haus der Brüder in Bukarest durchsucht haben. Ein Anwalt von Andrew und Tristan Tate bestätigte laut der Nachrichtenagentur Reuters die Festnahme. 

Der ehemalige Kickboxer wurde im Jahr 2016 berühmt, als er wegen eines Videos, das ihn beim Angriff auf eine Frau zu zeigen schien, aus der britischen Fernsehshow Big Brother geworfen wurde. Immer wieder fiel er zudem wegen abwertender Kommentaren gegenüber Frauen auf.

Erst vor wenigen Tagen sorgte Tate für Aufmerksamkeit, als er Klimaaktivistin Greta Thunberg provozieren wollte.

Tate twitterte an Thunberg gerichtet, er habe 33 Autos, darunter einen Bugatti und zwei Ferraris. Er könne ihr gern eine vollständige Liste seiner Autos schicken inklusive der jeweiligen enormen Klimaemissionen. Sie müsse ihm nur ihre E-Mail-Adresse nennen.

Thunberg konterte souverän. Sie antwortete via Twitter mit den Worten: »Bitte kläre mich auf, schreib mir an die E-Mail kleinerpenisenergie@hastdunichtsbessereszutun.com.« Für ihren Post erhielt sie 3,1 Millionen Likes.

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Tate fühlte sich provoziert und bedankte sich bei Thunberg, dafür dass sie bestätigt habe, einen kleinen Penis zu haben. In einem Video, das Tate postete, raucht er eine Zigarre. Dann lässt er sich zwei Pizzen bringen, deren Kartons, wie er sagt, nicht aus recyceltem Karton sein sollen. Die Pizzen werden ihm gebracht und darauf ist der Name des Pizzaladens und ein QR-Code abgedruckt.

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Dies führte zu Spekulationen, dass die Pizzakartons den entscheidenden Hinweis zum Auffinden der Brüder gebracht haben. Inzwischen dementierten die rumänischen Behörden dieses Detail der Geschichte.

Demnach hat die Polizei schon einige Monate nach Andrew und Tristan Tate gesucht, aber ihre Spur in Rumänien verloren.

»Das sind amüsante Spekulationen.« Es stimme nicht, dass der Karton für die Festnahme eine Rolle gespielt habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft DIICOT auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Doch die Vorlage mit den Pizzakartons war zu gut, als dass Thunberg nicht noch mal nachlegte, um Tate eins mitzugeben. Auf Twitter schrieb sie, das passiere, wenn man seine Pizzakartons nicht recycelt.

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Laut Reuters gibt es neben den Brüdern noch zwei weitere Verdächtige. Sie sollen eine organisierte Verbrechergruppe gegründet zu haben, deren Ziel es war, Frauen zu rekrutieren, zu beherbergen und auszubeuten. Die Frauen sollen gezwungen worden sein, pornografische Inhalte zu erstellen, die gegen Bezahlung auf speziellen Websites zu sehen sein sollten, so die Staatsanwaltschaft laut Reuters.

Im August hatte Meta Tates Profile auf Facebook und Instagram gesperrt. Gegenüber BBC hatte Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, erklärt, dass Tate mit seinen Inhalten gegen die Nutzungsbestimmungen verstoßen habe und darum gesperrt worden sei. Die Videoplattform YouTube sperrte Tate ebenfalls im Sommer. Auch auf Twitter war Tate fünf Jahre lang gesperrt. Erst im November schaltete Twitterchef Elon Musk Tates Profil wieder frei.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieser Meldung schrieben wir über Spekulationen, dass die Ermittler anhand der Pizzakartons auf Tates Aufenthaltsort gestoßen sind – ohne ausreichend zu kennzeichnen, dass es dafür keine offizielle Bestätigung gab. Inzwischen haben die Behörden diesen Sachverhalt dementiert.

kha
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