Angriff auf Hamburger Beamte Polizist schwer am Auge verletzt
Hamburg - Bei dem Haupttäter handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 31 Jahre alten Mann, der wegen Schlägereien, Drogenbesitzes und Diebstahls polizeibekannt ist. Er ist noch immer auf der Flucht. Er soll am Samstagabend einen 46 Jahre alten Polizeikommissar mit Tritten ins Gesicht lebensgefährlich verletzt haben.
Der Beamte erlitt mehrere Trümmerbrüche. "Für sein Auge sieht es kritisch aus", sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Die Mordkommission ermittelt wegen schwerer Körperverletzung. Nach dem Überfall waren 16 Randalierer im Alter zwischen 15 und 32 Jahren vorläufig festgenommen worden.
Nach Darstellung der Polizei war ein Streifenwagen wegen einer angeblichen Schlägerei zu einem S-Bahnhof gerufen worden. Als die Beamten dort eintrafen, stellten sie nichts Ungewöhnliches fest. Dafür bemerkten sie einen 27-jährigen Mann, der sein entblößtes Geschlechtsteil einer Mutter und ihren Kindern zeigte.
Als sie den Mann überprüfen wollten, wehrte sich dieser, so dass die Beamten auch Schlagstöcke einsetzten. Von dem Vorgehen existiert ein mit dem Handy aufgenommenes Video. Anschließend wurden die Polizisten von etlichen jungen Männern angepöbelt und mit Steinen und Flaschen angegriffen. Viele der Randalierer seien polizeibekannt.
"Dass es sich um einen Hinterhalt gehandelt haben könnte, ist reine Spekulation", sagte Sprecherin Karina Sadowsky. Das Video liegt der Polizei vor. "Das hat wahrscheinlich der Täter gedreht", sagte die Sprecherin. Die Aufnahmen kursieren mittlerweile im Internet, die Ermittler werten den Film aus, hieß es weiter. Nach dem 31-Jährigen mutmaßlichen Haupttäter, der keinen festen Wohnsitz hat, fahndet die Polizei mit Hochdruck.
Die Deutsche Polizei-Gewerkschaft (DPolG) und Politiker reagierten entsetzt auf die erneute Eskalation der . Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) ist in Hamburg die Zahl der Angriffe auf Polizisten seit 1999 um 30 Prozent gestiegen.