Angriffe auf Muslime
Todesschütze Mark Stroman in Texas hingerichtet
Er wollte sich nach dem 11. September an Muslimen rächen und tötete wahllos mehrere Menschen: Nun ist Mark Stroman im US-Bundesstaat Texas hingerichtet worden. Der Fall hatte Aufsehen erregt, weil ein Überlebender von Stromans Angriffen ein Gnadengesuch für den Schützen eingereicht hatte.
Washington - In den USA ist ein Mann hingerichtet worden, der nach den Terroranschlägen vom
11. September 2001 in einem Racheakt gegen Muslime wahllos zwei Menschen erschossen hatte. Trotz des Gnadengesuchs eines weiteren Opfers, das den Angriff überlebte, vollstreckten die Justizbehörden von Texas im Gefängnis von Huntsville am Mittwochabend (Ortszeit) das
Todesurteil gegen Mark Stroman.
Nach Angaben seiner Anwältin wollte sich Stroman für den Tod seiner Schwester rächen, die nach seiner Überzeugung bei den Anschlägen vom 11. September starb. Laut Zeitungsberichten konnte der Tod der Schwester in New York aber nie bewiesen werden. Der Steinmetz sei besessen gewesen von dem Gedanken, "gegen die Muslime, die Amerika angriffen, zurückzuschlagen". Er sei aber nicht in der Lage gewesen, die verschiedenen Nationalitäten und Religionszugehörigkeiten zu unterscheiden.
Vier Tage nach den Terroranschlägen erschoss Stroman in Dallas einen Pakistaner, zehn Tage danach, am 21. September, schoss er Rais Bhuiyan, der in einer Tankstelle im Großraum Dallas arbeitete, ins Gesicht. Bhuiyan überlebte schwer verletzt, erblindete aber auf einem Auge. Schließlich erschoss Stroman noch einen weiteren Mann.
Bhuiyan, ein gläubiger Muslim, sagte noch im Krankenhaus: "Ich habe ihm angesehen, dass er nicht unterscheiden konnte zwischen richtig und falsch. Dieser Hass war in ihm. Eine Hinrichtung macht das nicht besser." Bhuiyan
startete eine Kampagne und versuchte, Gouverneur Rick Perry davon zu überzeugen, die Todesstrafe gegen Stroman in eine lebenslange Haftstrafe umzuwandeln. Wenige Stunden vor der Hinrichtung wurde das Ersuchen Bhuiyans von einem Bundesrichter abgelehnt.
Bei seiner Verurteilung 2002 hatte sich Stroman mit seiner Mitgliedschaft in der rassistischen Aryan Brotherhood (Arische Bruderschaft) gebrüstet. Am Dienstag veröffentlichte die "New York Times" ein Interview, in dem sich Stroman geläutert zeigte und sagte, Bhuiyan habe mit seinem Tun seine Seele inspiriert. In seiner letzten Erklärung sagte Stroman am Mittwoch: "In mir ist Frieden. Der Hass in der Welt muss ein Ende haben."