Anklage gegen Postboten Exhibitionismus-Prozess ohne Penis-Vermessung beendet

Ein ostfriesischer Postbote soll vor gut einem Jahr mit offener Hose ein Paket ausgeliefert haben. Der Fall landete vor Gericht und nahm bizarre Züge an. Zuletzt sollte der Penis des Mannes vermessen werden. Doch dazu kommt es nun nicht mehr.

Leer - In einem Exhibitionismus-Prozess in Ostfriesland ist nun doch nicht der Penis des Angeklagten vermessen worden. Das Verfahren gegen den Paketboten wurde eingestellt, wie ein Sprecher des Amtsgerichts Leer mitteilte. Dem Angeklagten war vorgeworfen worden, im August 2013 bei einem Mädchen ein Paket ausgeliefert zu haben - mit offener Hose, aus der sein Penis herausgehangen haben soll. Der Mann bestritt die Vorwürfe.

Im Prozess hatte die Frau des Angeklagten ausgesagt, für ein solches Delikt sei ihr Mann gar nicht üppig genug bestückt. Der Anwalt schlug daraufhin vor, die Sache sofort in Augenschein zu nehmen, was die Richterin am Amtsgericht Leer aber ablehnte. Jedoch ordnete sie an, dass der Penis in der Rechtsmedizin vermessen werden solle.

Doch dazu kam es nun nicht mehr. Grund dafür ist die Verurteilung des Mannes zu einer Geldstrafe in einer anderen Sache. Dagegen würde die Strafe in dem aktuellen Fall nicht beträchtlich ins Gewicht fallen, hieß es vom Gericht. Laut Strafprozessordnung konnten die Juristen das Verfahren auf diese Weise einstellen.

jbe/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren