»Querdenker« und Impfgegner Antisemitismusbeauftragter fordert Verbot von gelben Sternen auf Demonstrationen

Auf »Querdenker«-Demos sind immer wieder Aufnäher in sogenannter »Judenstern«-Optik zu sehen. Damit werde der Holocaust relativiert, sagt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung – und fordert Konsequenzen.
»Ungeimpft«-Aufnäher im April in Berlin: »Die Gleichgültigkeit ist unser größter Feind«

»Ungeimpft«-Aufnäher im April in Berlin: »Die Gleichgültigkeit ist unser größter Feind«

Foto: Christophe Gateau / dpa

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung hat Städte und Kommunen aufgefordert, bei Demonstrationen das Tragen eines gelben Sterns zu untersagen. »Wenn Menschen sich auf Demonstrationen sogenannte Judensterne anheften und damit Vergleiche ziehen, die den Holocaust relativieren, sollte dagegen mit den Möglichkeiten des Ordnungsrechts vorgegangen werden«, sagte Felix Klein dem »Tagesspiegel« .

Auf Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen hatten Teilnehmer wiederholt einen gelben Stern mit der Aufschrift »ungeimpft« getragen und damit ihre Situation mit der Verfolgung von jüdischen Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus gleichgesetzt.

Der Regierungsbeauftragte verwies auf die Stadt München, die in den Auflagen für die Kundgebungen das Tragen eines gelben Sterns verboten hatte. »Ich hoffe, dass sich weitere Städte dem Beispiel Münchens anschließen«, sagte Klein in dem Interview.

Angesichts der deutlich gestiegenen Zahl judenfeindlicher Straftaten rief Klein dazu auf, im Alltag gegen Antisemitismus einzuschreiten. »Die Gleichgültigkeit ist unser größter Feind«, sagte er. »Wir brauchen eine wachsame, wehrhafte, mutige Zivilgesellschaft.« Der Staat allein könne es nicht richten.

mxw/AFP
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