Sachsen-Anhalt Katholischer Pfarrer klaut 120.000 Euro aus Kirchenkasse

Bischof Gerhard Feige hat einen Pfarrer aus dem Bistum Magdeburg vom Vorsitz des Kirchenvorstandes entbunden. Der Mann hatte seit dem Sommer Geld aus der Kirchenkasse gestohlen - seine Begründung klingt kurios.
Ballenstedt (Archivbild)

Ballenstedt (Archivbild)

Foto: Jan Woitas/ picture alliance / dpa

Ein katholischer Pfarrer aus Ballenstedt im Harz hat sich selbst angezeigt, weil er 120.000 Euro aus der Pfarreikasse genommen hat. Der Mann begründete sein Handeln damit, dass er betrogen worden sei.

"Ich bin auf Internetbetrüger hereingefallen. Ich habe mich dazu hinreißen lassen, ihnen mehrfach Geld zu überweisen", hieß es in einer persönlichen Erklärung des Mannes, die das Bistum Magdeburg am Sonntag veröffentlichte.

Er habe auch Gelder aus der Gemeinde genommen, sagte der katholische Pfarrer. "Es tut mir ungeheuer leid, dass ich auf diese Weise so euer Vertrauen hintergangen habe." Er werde das Geld zurückzahlen und den Schaden wiedergutmachen. Das Bistum erklärte,  der Mann habe seit dem Sommer Geld gestohlen.

Bischof Gerhard Feige sagte: "Kein Pfarrer, kein kirchlicher Mitarbeiter darf Gelder, die für die Pfarrei gedacht sind, zweckentfremdet entwenden. Er muss alles zurückzahlen und die staats- und kirchenrechtlichen Konsequenzen tragen."

Feige habe den Mann vom Vorsitz des Kirchenvorstandes entbunden. Alle finanziellen Vollmachten lägen nun beim Kirchenvorstand. Weitere disziplinarrechtliche Schritte könnten folgen.

Bis der Pfarrer das Geld zurückgezahlt habe, springe das Bistum bei finanziellen Notlagen ein, hieß es. Die Pfarrei solle den seelsorgerischen Dienst an den Menschen weiter leisten können.

kha/dpa
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