Pilotprojekt So will Bayern seine Gefängnisse vor Drohnen schützen

Drohnen könnten Häftlinge filmen, Drogen oder Waffen in die JVA schmuggeln: Bayerns Gefängnisse testen nun mobile Abwehrsysteme gegen das Sicherheitsproblem aus der Luft.
Justizvollzugsanstalt Stadelheim: Abgeschossene Drohne

Justizvollzugsanstalt Stadelheim: Abgeschossene Drohne

Foto: Peter Kneffel / dpa

Bayern will in seinen Gefängnissen den Einsatz mobiler Drohnenabwehrsysteme testen. Landesjustizminister Georg Eisenreich (CSU) gab am Mittwoch in der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim den Startschuss für das Pilotprojekt. Nach Angaben des Ministeriums ist es ein deutschlandweit einzigartiges Projekt, das dafür sorgen soll, dass Drohnen nicht zum Sicherheitsproblem werden.

"Die Zahl der Drohnen über Justizvollzugsanstalten steigt kontinuierlich an, sie sind ein Sicherheitsrisiko", sagte Eisenreich. "Mit dem neuen Abwehrsystem können wir Drohnen mithilfe eines Fangnetzes gezielt zum Absturz bringen." Denn die Flugobjekte könnten Gefangene unerlaubt filmen, Drogen oder Waffen ins Gefängnis schmuggeln oder Häftlingen dabei helfen auszubrechen.

Das System heißt "Dropster". Es soll Drohnen, die einem Gefängnis zu nahe kommen, mit einem Netz einfangen und so abstürzen lassen.

Drohnenabwehrsystem "Dropster": Es soll Drohnen, die einem Gefängnis zu nahe kommen, mit einem Netz einfangen

Drohnenabwehrsystem "Dropster": Es soll Drohnen, die einem Gefängnis zu nahe kommen, mit einem Netz einfangen

Foto: Peter Kneffel / dpa

Das Drohnenabwehrsystem soll zunächst in acht Justizvollzugsanstalten bayernweit erprobt werden, wie das Ministerium mitteilte. "Im bayerischen Justizvollzug haben wir die Drohnenabwehr schon länger im Blick", sagte Eisenreich. "Auch wenn es bisher keinen verifizierten Fall gibt, in dem unerlaubte Gegenstände mit einer Drohne eingeschmuggelt wurden, wappnen wir unsere Anstalten gegen die neue Gefährdung."

Zusätzlich zu den Abfangnetzen sollen lichtdurchlässige Gitter verhindern, dass Gegenstände ins Gefängnis geliefert werden.

wit/dpa
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