Belgien
Vier Männer in Kinderpornografie-Prozess verurteilt
Es soll sich um "einen der größten Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch" handeln: In Belgien müssen vier Männer mehrjährige Haftstrafen antreten. Die Täter waren Teil eines Netzwerks, das sich über 44 Länder erstreckte.
Urteil im belgischen Dendermonde: Vier Männer müssen wegen eines Kinderpornografie-Skandals Haftstrafen antreten
Foto: NICOLAS MAETERLINCK/ AFP
Vier Männer sind im belgischen Dendermonde in einem weitverzweigten Kinderpornografie-Fall zu Haftstrafen von 5 bis 16 Jahren verurteilt worden. Für einen fünften Angeklagten ordnete das Gericht ein psychologisches Gutachten an.
Nach Angaben der belgischen Polizei handelt es sich um "einen der größten Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch" in der Geschichte des Landes. Laut der europäischen Polizeibehörde Europol wurden weltweit 90 Verdächtige ermittelt und 110 minderjährige Opfer identifiziert.
Die Ermittlungen begannen 2015, als ein Polizist an einem Strand im belgischen Blankenberge einen Mann bemerkte, der Kinder in Badesachen fotografierte. Auf dem Computer des Verdächtigen, der zu den Verurteilten zählt, wurden rund neun Millionen kinderpornografische Fotos gefunden. Auf der Anklagebank saßen außerdem zwei weitere Belgier sowie jeweils ein Mann aus den Niederlanden und Großbritannien.
Netzwerk erstreckte sich über 44 Länder
Mit Unterstützung von Europol war es den Ermittlern in den vergangenen Jahren gelungen, ein Kinderpornografie-Netzwerk zu enttarnen, das sich über 44 Länder erstreckte. Die Täter verbreiteten Fotos und Videos, die den Missbrauch von Babys und Jugendlichen zeigten. Die jüngsten Opfer waren wenige Monate alt.
Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. Viele der 90 Verdächtigen wurden noch nicht gefasst. Einigen wurden aber bereits in ihren Heimatländern der Prozess gemacht. Ein Angeklagter in Australien wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt.