Berlin Mann schleudert Baby zu Boden - tot

Schreckliches Familiendrama in einer Berliner Mutter-Kind-Einrichtung: Bei einem Streit mit seiner Ex-Freundin hat ein 41-Jähriger seine neun Monate alte Tochter zu Boden geworfen und tödlich verletzt. Der Mann war bei seiner früheren Lebensgefährtin zu Besuch.

Berlin - Nach Angaben der Polizei hatte der Franzose Philipe B. seine Ex-Freundin und die neun Monate alte Amelie-Celine in der Reinickendorfer Nimrodstraße besucht. "Zunächst unterhielten sie sich, es kam zum Streit, der dann eskalierte", sagte ein Polizeisprecher SPIEGEL ONLINE.

In dessen Verlauf habe der 41-Jährige die zehn Jahre jüngere Frau mehrmals geschlagen, dann habe er sich das gemeinsame Kind gegriffen und es immer wieder auf den Boden geworfen. Das neun Monate alte Mädchen wurde so schwer verletzt, dass es noch am Tatort starb. Die Mutter, 31, erlitt einen Schock und leichte Verletzungen. Der Vater wurde noch am Tatort festgenommen.

Der Reinickendorfer Bezirksstadtrat für Gesundheit und Soziales, Andreas Höhne (SPD), sprach von einem "tragischen Fall". Seinen Angaben nach lebte die Frau seit einem halben Jahr in der Einrichtung. Zuletzt bestand auch wieder Kontakt zu dem Vater. Dieser habe das Kind teilweise auch alleine betreut. Mitarbeiter der Einrichtung hätten ihm von einem liebevollen Umgang des Mannes mit dem Kind berichtet, sagte Höhne.

Wie die Leiterin der Einrichtung des Diakonischen Werkes, Katalin Gollovitzer, anführte, hat sich die Frau mit dem Mann vor der Tat in ihrem Appartement zu einem Gespräch getroffen. Dabei soll es zu dem Streit gekommen sein, in dessen Verlauf der Vater das Kind auf den Boden schlug. Laut Gollovitzer gab es "keinerlei Anzeichen, dass es zu einer Eskalation kommen könnte".

In der Mutter-Kind-Einrichtung haben Frauen die Möglichkeit, für einen längeren Zeitraum bei häuslichen Problemen Zuflucht zu finden. Nach Angaben Höhnes wissen die Männer, wo sich ihre Partnerinnen befinden, und haben auch Zutritt. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, dass es sich bei der Einrichtung um ein Frauenhaus handelt.

jdl/jjc/mgb/dpa/Reuters/ddp

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