Spektakulärer Juwelendiebstahl in Dresden Einbruch ins Grüne Gewölbe – Verdächtiger verhaftet

Grünes Gewölbe in Dresden
Foto: Sebastian Kahnert/ dpaEineinhalb Jahre nach dem Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe ist ein Verdächtiger aus dem Berliner Clanmilieu gefasst worden. Abdul Majed Remmo wurde am Montagabend in Berlin festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Dienstag mitteilte. Er befinde sich in Untersuchungshaft.
Der Verdächtige sei in einer Wohnung in Berlin-Neukölln angetroffen worden. Ein Handy und Kleidung habe man sichergestellt.
An dem Einsatz waren demnach verschiedene Kräfte beteiligt: das Bundeskriminalamt, das Landeskriminalamt Berlin, die Dresdner Polizei, Spezialkräfte der Bundespolizei und ein Mobiles Einsatzkommando.
Nach dem Mann war seit 17. November 2020 öffentlich gefahndet worden. Die Ermittler werfen ihm vor, am Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe beteiligt gewesen zu sein.
Bei der spektakulären Tat am 25. November 2019 waren historische Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten von kaum schätzbarem Wert erbeutet worden.
Knapp ein Jahr später, am 17. November 2020, schlug die Polizei mit einer Großrazzia in Berlin zu. Sie verhaftete drei verdächtige junge Männer und fand Werkzeuge, Festplatten, Computer, Handys sowie Macheten, Äxte und Schreckschusswaffen.
Mohamed Remmo wurde Mitte Dezember verhaftet. Sein Zwillingsbruder Abdul Majed war auf der Flucht und wurde nun festgenommen. Er ist damit der fünfte gefasste mutmaßliche Täter. Ihm war es zuvor zweimal gelungen, der Polizei zu entkommen.
Vorwurf: schwerer Bandendiebstahl
Die fünf Verdächtigen waren nach Überzeugung der Ermittler direkt an dem Coup beteiligt. Ihnen wird schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen.
Sie sind Teil des Berliner Remmo-Clans. Mitglieder der Familie wurden auch für andere berüchtigte Straftaten wie den Goldmünzen-Diebstahl aus dem Berliner Bode-Museum 2017 verurteilt.
Seit März wird auch nach vier weiteren Männern gefahndet, denen Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl zur Last gelegt wird. Ihre Identität ist unklar.

Noch nicht gefasste Verdächtige
Foto: Polizei SachsenDie vier könnten Ende November den Tatort ausgespäht haben und damit an der Vorbereitung des Juwelendiebstahls beteiligt gewesen sein. Das damals veröffentlichte Bild einer Videokamera zeigte das Quartett, wie es die Vitrine näher begutachtet, aus welcher dann der Schmuck gestohlen wurde.
Von der Beute aus dem 17. und 18. Jahrhundert fehlt noch immer jede Spur.