Brandstiftung in sächsischer Bäckerei Seniorin zu Bewährungsstrafe verurteilt
Weil sie eine Fladenbrotbäckerei in Brand setzte, ist eine Frau aus Sachsen zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Motiv? Unordnung.
Schon lange hatte eine ältere Dame aus Scheckwitz im Landkreis Bautzen ihre Nachbarn mit Argwohn beobachtet: In der Fladenbrotbäckerei nebenan soll "Unordnung" geherrscht haben, auch habe sie Ratten in der Nähe gesehen. Am Silvesterabend 2016 hatte die 71-Jährige offenbar die Nase voll: Sie setzte die Bäckerei in Brand.
"Diese Unordnung hat mich rasend gemacht", sagte sie später vor Gericht. "Unser Grundstück grenzt an die Bäckerei. An diesem Abend ist das Fass übergelaufen."
Aufgespürt wurde die Rentnerin durch die Aufnahmen einer Überwachungskamera. Die Bilder zeigen, wie sie mit einem Feuerzeug Pappe und leere Mehlsäcke in einem Anbau des Betriebs entzündet. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben beim Atemalkoholtest der Angeklagten 1,2 Promille.
Wegen Brandstiftung hat das Amtsgericht Bautzen die Frau nun zu acht Monaten Freiheitsstrafe zur Bewährung verurteilt. Selbstjustiz sei kein Mittel, um Probleme zu klären, sagte der Vorsitzende Richter. Da der Fall minderschwer gewesen sei und die Angeklagte geständig, falle das Urteil aber entsprechend mild aus.
Durch das Feuer entstand Sachschaden von 4600 Euro. Laut eigenen Angaben hat die Seniorin ihre Schuld bereits beglichen. Sie habe sich auch bei den Geschädigten mehrfach entschuldigt. Das Urteil ist rechtskräftig, alle Seiten verzichteten auf Rechtsmittel.
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