Bremen Arzt berührt Türgriffe – und stirbt durch Stromschlag

Unter Strom stehende Türen einer Praxis haben in Bremen zu einem dramatischen Einsatz geführt. Ein 53-Jähriger kam ums Leben, ein Feuerwehrmann wurde lebensgefährlich verletzt – mehrere Kinder konnten gerettet werden.
Feuerwehrfahrzeug in Bremen (Archivbild)

Feuerwehrfahrzeug in Bremen (Archivbild)

Foto: Sina Schuldt / dpa

In Bremen hat ein Arzt einen tödlichen Stromschlag erlitten. Der 53-Jährige starb, nachdem er die Türklinken einer Praxis berührt hatte, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten . Die Ursache für den Vorfall vom Mittwochnachmittag ist den Angaben zufolge noch unklar. Die Arztpraxis wurde versiegelt, Experten sollen die näheren Umstände untersuchen.

Laut Polizei erlitt zunächst eine 37-jährige Mitarbeiterin der Praxis einen Schlag, als sie die Klinken zweier benachbarter Türen berührte. Die Frau sei mit starken Schmerzen zu Boden gestürzt, aber nur leicht verletzt worden. Daraufhin fasste offenbar der Arzt, der das Geschehen mitbekommen hatte, ebenfalls beide Klinken an. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben, hieß es.

Feuerwehr und Polizei zufolge spielten sich während des Einsatzes in einem Ärzte- und Geschäftshaus dramatische Szenen ab. Bei der Reanimation des leblosen Arztes erlitt ein 32-jähriger Feuerwehrmann demnach ebenfalls einen Stromschlag. Er habe wiederbelebt werden müssen und sei mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht worden.

Kinder über Drehleiter gerettet

Zudem mussten sich die Retter um acht Kinder kümmern, die sich in der Praxis aufhielten. Nach Angaben der Feuerwehr befürchteten die Einsatzkräfte, dass weitere Türen unter Strom stehen könnten. Deshalb retteten sie die Kinder mit einer Drehleiter über ein Fenster aus dem Raum, in dem diese sich befanden. In der Zwischenzeit brachten sie die Kinder dazu, sich von der Tür fernzuhalten.

Unter anderem war laut Feuerwehr zudem die Tochter des verstorbenen Arztes in der Praxis anwesend und musste von einem Notfallseelsorger betreut werden. Auch mehrere weitere Menschen, die sich dort aufhielten, wurden demnach von den Einsatzkräften versorgt.

wit/AFP

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