Bluttat in Brokstedt Todesopfer der Zugattacke sind eine Jugendliche und ein junger Mann

Viele Fragen zum tödlichen Angriff in einer Regionalbahn von Kiel nach Hamburg sind noch offen. Antworten der Ermittler soll es am frühen Nachmittag geben. Einige Details wurden bereits bekannt.
Spurensicherung am Tatort in Brokstedt

Spurensicherung am Tatort in Brokstedt

Foto: Gregor Fischer / AFP

Bei den beiden Opfern des tödlichen Angriffs in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg handelt es sich um eine 17 Jahre alte Jugendliche und einen 19 Jahre alten Mann. Das teilte die Polizei mit.

»Die Opfer sind einmal weiblich und einmal männlich. Alles Weitere folgt im Laufe des Tages«, hatte eine Polizeisprecherin in Itzehoe zuvor mitgeteilt. Beide stammten demnach aus Schleswig-Holstein und waren miteinander bekannt. Der Zustand und die Schwere der Verletzungen der übrigen Opfer am Morgen war unklar.

DER SPIEGEL

Ob es bereits eine Obduktion der beiden Todesopfer gegeben hat, wurde bislang nicht bekannt. Beide hätten schwerste Stichverletzungen gehabt, die zum Tod geführt haben, sagte die Polizeisprecherin. Die Stichwaffe des Täters habe die Kriminalpolizei sicherstellen können. Details dazu nannte sie nicht.

Der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es in dem Fall bislang keinen Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund.

Am Mittwochnachmittag soll ein 33 Jahre alter staatenloser Palästinenser während der Fahrt auf mehrere Bahnreisende eingestochen haben. Zwei Menschen starben, fünf wurden verletzt. Auch der mutmaßliche Täter, den Zeugen überwältigten, wurde verletzt. Zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke saßen den Angaben zufolge rund 120 Menschen in der Regionalbahn zwischen Kiel und Hamburg.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach SPIEGEL-Informationen um Ibrahim A. Der 33-Jährige aus Gaza reiste im Dezember 2014 in die Bundesrepublik ein. Er erhielt im Juli 2016 subsidiären Schutz, allerdings wurde ein Rücknahmeverfahren dieses Titels eingeleitet. Zuletzt lebte A. im Raum Kiel.

Ibrahim A. ist polizeibekannt. Ihm wurden mindestens zwölf Straftaten vorgeworfen, darunter mindestens zweimal gefährliche Körperverletzung, ein sexueller Übergriff, der Missbrauch von Scheckkarten, Bedrohung. Sechs Tage vor dem Angriff im Zug war er aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Am frühen Nachmittag wollen sich Schleswig-Holsteins Innenministerin Sütterlin-Waack und der Leiter der Polizeidirektion Itzehoe, Frank Matthiesen, bei einer Pressekonferenz in Kiel zum Stand der Ermittlungen äußern.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, sieben Menschen seien verletzt worden. Am Donnerstag korrigierten die Behörden die Anzahl der Verletzten auf fünf. Außerdem wurde das Alter des getöteten Mädchens zunächst mit 16 angegeben. Korrekt ist den Ermittlern zufolge jedoch 17. Wir haben die Stellen im Text aktualisiert.

wit/dpa/AFP
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