Linksextremismus Bundeskriminalamt warnt vor Anschlägen auf Rüstungsunternehmen

Rheinmetall in Neuss
Foto: rech / imago images/RechDas Bundeskriminalamt (BKA) warnt Rüstungsunternehmen und Zulieferfirmen vor Protesten und Sachbeschädigungen durch die linksextreme Szene, auch Sabotageaktionen oder Brandanschläge seien möglich.
Hintergrund ist ein Eintrag auf der Szeneplattform Indymedia. Darin wird dazu aufgerufen, »Profiteure der Rüstungsindustrie« anzugreifen. Kriegszeiten seien »fette Zeiten« für die »Waffenschmieden und ihre Kooperationspartner«, weshalb es angebracht sei, den Unternehmen »mit allen Mitteln zu schaden«.

Die Schatten der Vergangenheit
Vor dem Ukrainekrieg lehnten die Grünen Waffenlieferungen in Krisengebiete ab. Jetzt nicht mehr. Waren sie nie eine so friedliebende Partei, wie alle glaubten?
Lesen Sie unsere Titelgeschichte, weitere Hintergründe und Analysen im digitalen SPIEGEL.
Ins Visier nehmen die militanten Kriegsgegner neben großen Konzernen wie Rheinmetall auch zahlreiche kleinere und mittelständische Firmen, die angeblich mit den Rüstungskonzernen zusammenarbeiten.
Anfang April gab es bereits einen Anschlag auf Rheinmetall-Büros in Bremen, bei dem mutmaßlich Buttersäure verwendet wurde. Fünf Angestellte wurden laut Polizei verletzt, sie klagten über Unwohlsein, Hals- und Kopfschmerzen. Die »Soko Linksextremismus« des Staatsschutzes ermittelt. Im Netz bekannten sich Unbekannte unter dem Schlagwort »Militarismus stinkt« zu dem Angriff mit der übel riechenden Substanz und riefen zur »Sabotage von Militär und Rüstungsindustrie« auf. Die Bremer Polizei hält das Schreiben für authentisch.
Das BKA hat die Unternehmen der Branche inzwischen über die möglichen Gefahren informiert und ihnen eine Einschätzung der Lage zukommen lassen.