Razzien und Verhaftungen Bundespolizei geht mit Großeinsatz gegen Schleuser vor

Bundespolizistinnen im Einsatz (Archivbild): Razzien im ganzen Land
Foto: Ralph Orlowski/REUTERSDie Bundespolizei ist in sechs Bundesländern gegen Schleuser vorgegangen und hat 38 Wohnungen und Gewerbeobjekte durchsucht. Die Aktion im Auftrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück richte sich gegen das Einschleusen von Ausländern aus Osteuropa, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Hannover. Gegen einen Verdächtigen sei Haftbefehl beantragt worden.
510 Bundespolizisten waren in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg sowie Rheinland-Pfalz im Einsatz, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Ermittler fanden Dokumente, Datenträger, größere Bargeldbeträge und Waffen.
Razzien auch in NRW und Hessen
Die Bande soll vor allem Arbeiter aus der Ukraine eingeschleust haben, um sie über eine eigene Agentur in Deutschland illegal an Firmen zu vermitteln. Die Täter sollen die Leiharbeiter mit falschen EU-Ausweisen ausgestattet sowie bei der Anmeldung bei Behörden und Versicherungen unterstützt haben. Die Einreise und der Aufenthalt wurden touristisch begründet, um einen sonst erforderlichen Aufenthaltstitel zu umgehen.
Die Ermittlungen laufen unter anderem wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern und der illegalen Arbeiternehmerüberlassung. Der Bundespolizei zufolge betrieben die Täter auch Unterkünfte, in denen sie die Arbeiter in der Nähe ihrer Arbeitsstellen unterbrachten.
In einer separaten Aktion gingen 180 Bundespolizisten zudem in Nordrhein-Westfalen und Hessen gegen eine Bande vor, die mehrere Menschen aus Aserbaidschan illegal nach Deutschland geschleust haben soll. 13 Objekte in Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Wiesbaden wurden durchsucht. Zudem wurden zwei Haftbefehle vollstreckt, wie die Bundespolizei in Koblenz mitteilte.