Chronologie Die Suche nach Mohamed und Elias

Polizisten im Juli bei der Suche nach Elias
Foto: Ralf Hirschberger/ dpa8. Juli 2015: Der sechsjährige Elias spielt am frühen Abend in einem Sandkasten vor dem Wohnhaus seiner Eltern in Potsdam-Schlaatz, ist dann aber plötzlich verschwunden. Die Mutter alarmiert die Polizei. Umgehend beginnt eine groß angelegte Suchaktion.
15. Juli: Die Sendung "Aktenzeichen XY" berichtet über das Verschwinden von Elias. Die Behörden haben bislang keine Spur.
17. Juli: Der nahe Fluss Nuthe wird mit Baggern abgesenkt und von Tauchern abgesucht - erfolglos.
3. August: Immer noch keine Spur von Elias. Die Soko "Schlaatz" wird verkleinert.
13. August: Der Chefermittler räumt ein, dass man nicht mehr damit rechnet, Elias lebend zu finden.
19. August: Eine anonyme Privatperson setzt insgesamt 50.000 Euro Belohnung aus für Hinweise auf den Verbleib von Elias und den möglichen Täter.
4. September: Die Soko meldet eine erste konkrete Spur im Fall Elias und sucht nun nach einem dunklen Kombi. Den sollen Augenzeugen am 8. Juli in der Nähe von Elias' Spielplatz gesehen haben. Doch weitere Fahndungserfolge ergeben sich nicht.
1. Oktober: Auf dem überfüllten Gelände der zentralen Flüchtlingsanlaufstelle in Berlin-Moabit (Lageso) verschwindet der vierjährige Mohamed, ein bosnisches Flüchtlingskind, das mit seiner Mutter und seinen Geschwistern vor dem Gebäude wartete. Seine Mutter hatte ihn in dem Gedränge aus den Augen verloren.
4. Oktober: Die Polizei gibt eine öffentliche Fahndung nach Mohamed heraus. Ein Polizeisprecher sagte später, "Widersprüche" in den ersten Aussagen der Mutter hätten zu der Verzögerung geführt.
8. Oktober: Ermittler veröffentlichen Bilder einer Überwachungskamera, die Mohamed mit seinem mutmaßlichen Entführer zeigen. Doch die Aufnahme ist verschwommen, der Mann nur schwer zu erkennen.
12. Oktober: Die Soko "Mohamed" wird gegründet.

Auszug aus Fahndungsvideo der Polizei
Foto: Polizei Berlin22. Oktober: Die Polizei stellt Videomaterial einer anderen Überwachungskamera sicher, die an einer Gaststätte nur 700 Meter vom Lageso-Gelände entfernt angebracht ist, und beginnt mit der Auswertung.
27. Oktober: Die Ermittler veröffentlichen die Sequenz im Video.
29. Oktober: Die Polizei nimmt Silvio S. an seinem Wohnort im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming fest. Die Mutter des 32-Jährigen hatte ihren Sohn auf den Fahndungsbildern erkannt und sich bei der Polizei gemeldet. Der 32-Jährige gesteht, Mohamed getötet zu haben. S. führt die Beamten zu seinem Auto, in dem die Leiche des Jungen liegt. Der 32-Jährige erklärt, er habe den Jungen am Tag nach der Entführung getötet.
30. Oktober: Die Ermittler geben bekannt, dass S. auch den Mord an Elias gestanden hat. Die Leiche des Sechsjährigen will S. in einer Laubenkolonie in Luckenwalde vergraben haben, wo er seit einem Jahr ein Grundstück gepachtet hat. Außerdem wird bekannt, dass S. den kleinen Mohamed sexuell missbraucht und erdrosselt hat.