Sexuelle Nötigung von Teenagern
Gericht spricht britischen PR-Guru schuldig
Sex gegen ein Treffen mit David Bowie: Mit derlei Versprechen soll der britische PR-Berater Max Clifford versucht haben, junge Mädchen gefügig zu machen. Nun sprach ihn ein Gericht in acht Fällen schuldig.
PR-Berater Max Clifford: "Widerliche" Anschuldigungen
Foto: LUKE MACGREGOR/ Reuters
London - Der bekannteste PR-Berater Großbritanniens, Max Clifford, ist wegen sexueller Nötigung junger Mädchen schuldig gesprochen worden. Ein Gericht in London sah seine Täterschaft in acht Fällen als bewiesen an. Gegen Clifford und andere Prominente waren vor etwa zwei Jahren im Zusammenhang mit dem Skandal um den ehemaligen BBC-Moderator Jimmy Savile Ermittlungen eingeleitet worden. Clifford ist nun der erste, der deshalb auch verurteilt wird.
Der 71-Jährige hat sich auf die Beratung hochrangiger Promis spezialisiert, die meist seinen Rat suchen, um ihr Erscheinungsbild in den Medien zu optimieren. Zu seinen Klienten gehören etwa der britische Entertainment-Mogul Simon Cowell, der frühere Besitzer des Kaufhauses Harrod's, Mohamed al-Fayed, und Ex-Boxer Muhammed Ali.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Image-Profi Clifford zwischen 1966 und 1984 insgesamt elfmal Mädchen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren zu nahe getreten sein. Das Gericht sprach ihn in zwei Fällen von den Vorwürfen frei, in einem dritten Fall konnten nicht ausreichend Beweise vorgebracht werden. Die Höhe des Strafmaßes soll am Freitag bekanntgegeben werden.
Nach Überzeugung der Anklage hat Clifford seine Macht und Promi-Kontakt missbraucht. So soll er den Mädchen versprochen haben, dass er ihnen die Stars vorstelle, wenn sie mit schlafen würden. Einer 18-jährigen Nachwuchsschauspielerin versprach er laut Anklage ein Treffen mit Sänger David Bowie gegen Sex. Einer anderen soll er eine Rolle in einem James-Bond-Film in Aussicht gestellt haben.
Der Angeklagte selbst bestritt alle Vorwürfe; diese seien "widerlich" und nur erhoben worden, um damit Geld zu machen. Bei der Verkündung des Schuldspruchs habe Clifford keine Rührung gezeigt, berichtet der britische "Guardian". Auch seine Tochter im Zuschauerraum habe keine Emotionen gezeigt. Mit der Presse wollte Clifford im Anschluss nicht sprechen.