Urteil im US-Bundesstaat Colorado Bestatterinnen verkauften Hunderte Leichenteile

Zwei Bestatterinnen im US-Bundesstaat Colorado verkauften jahrelang Körperteile von Toten, die sie eigentlich beerdigen sollten. Nun wurden sie zu langen Haftstrafen verurteilt.
Eine der nun Verurteilten, Megan H., während eines Interviews im Jahr 2016

Eine der nun Verurteilten, Megan H., während eines Interviews im Jahr 2016

Foto: Mike Wood / REUTERS

Angehörige vertrauten zwei Bestatterinnen ihre verstorbenen Familienmitglieder an – doch anstatt die Leichen zu verbrennen, zerlegten die Frauen die Leichen und verkauften die Körperteile. Nun wurden die Frauen, Megan H., 46, und Shirly K., 69, dafür zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt: H. muss 20 Jahre, K. 15 Jahre ins Gefängnis. Das berichtet unter anderem die britische BBC .

Das Gericht im US-Bundesstaat Colorado sah es als erwiesen an, dass die beiden Frauen, bei denen es sich um Mutter und Tochter handelt, zwischen 2010 und 2018 insgesamt 560 Leichen geschändet und Teile davon ohne Erlaubnis verkauft hatten. In einigen Fällen sollen sie auch vollständige Leichen veräußert haben. Sie fälschten auch Dokumente, um Leichenteile verkaufen zu können, die mit HIV oder Hepatitis infiziert waren, wie die »Denver Post« berichtet . Die beiden Frauen hatten gestanden. Der Fall war im Jahr 2018 durch einen »Reuters«-Report  bekannt geworden.

FBI-Ermittler: »Gierige Frauen betrogen Hunderte Opfer«

Die Frauen betrieben ein Bestattungsunternehmen in der Kleinstadt Montrose in Colorado. Dort verlangten sie laut der Anklage 1000 US-Dollar für Einäscherungen von Leichen, die niemals stattfanden. In anderen Fällen sollen sie die Einäscherung gratis angeboten haben, wenn die Angehörigen zustimmten, Teile der Leichen zu »spenden«.

Anstatt Angehörigen beizustehen, »betrogen diese gierigen Frauen Hunderte Opfer und schändeten die Körper ihrer Liebsten«, sagte der zuständige FBI-Ermittler, Leonard Carollo, in einer Mitteilung.

Bei der Urteilsverkündung sagte die Richterin laut »Denver Post«: »Dieser Fall geht weit darüber hinaus, was sonst in den USA verhandelt wird.« Sie nannte es den »emotional belastendsten Fall« ihrer Karriere.

has

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