Schlag gegen Rauschgiftring
Fahnder stellen Stoff für 2,3 Tonnen Crystal Meth sicher
Deutsche und tschechische Ermittler haben Tausende Kilo einer Chemikalie zur Herstellung von Crystal Meth beschlagnahmt. Im Straßenverkauf hätte die Droge einen Wert von mehr als 180 Millionen Euro.
Crystal Meth (Archivfoto): Fast drei Tonnen Grundstoff beschlagnahmt
Foto: Arno Burgi/ picture alliance / dpa
Wiesbaden - Ermittler aus mehreren Bundesländern und Tschechien haben einen Rauschgiftring in Leipzig und Prag zerschlagen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, wurde dabei eine große Menge der Chemikalie Chlorephedrin sichergestellt. Damit hätten rund 2,3 Tonnen der Droge Crystal mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von 184 Millionen Euro hergestellt werden können. BKA-Präsident Jörg Ziercke spricht von einem "bedeutenden Ermittlungserfolg".
Laut BKA hatten Fahnder am 5. und 8. November 19 Gebäude durchsucht und sieben Personen festgenommen. Dabei wurden Bargeld, Munition, gestohlene Ausweise und Handys sichergestellt. Zudem wurden 600.000 Euro an Vermögen konfisziert.
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Chemie- und Pharmahändler aus Leipzig. Der 32-Jährige soll Chlorephedrin extra im Ausland produziert haben lassen. Er soll die Vernichtung der Substanz vorgetäuscht haben, um sie dann illegal für die Drogenherstellung zu verkaufen. Laut BKA ist der Handel mit Chlorephedrin grundsätzlich erlaubt - allerdings legal nur zu Forschungs- und Versuchszwecken.
Offenbar bestand das Geschäftsmodell des Drogenrings darin, Chlorephedrin-Pakete zwischen zehn und 20 Kilo nach Tschechien zu bringen und dort zu Meth zu verarbeiten. Die Droge wurde wiederum auch nach Leipzig geliefert.