kurz & krass Best-of 2018 - Blaulicht Paar löst mit Fesselspiel Polizei-Großeinsatz aus
Eine Frau beißt ihren Schäferhund. Eine Party eskaliert wegen einer verschwundenen Spielkonsole. Und eine vermeintliche Entführung entpuppt sich als Fesselspiel. Die kuriosesten Polizeimeldungen des Jahres.
Playstation weg, Party eskaliert
Im Streit über eine verschwundene Spielkonsole ist im Februar eine Geburtstagsparty in Baden-Württemberg völlig aus dem Ruder gelaufen. Laut Polizei hatten sich die Gäste der Feier in Eimeldingen gegenseitig beschuldigt, die Playstation geklaut zu haben. Ein 18-Jähriger sei mit Fäusten auf einen anderen Partygast losgegangen.
Polizeibeamte versuchten, den Streit zu schlichten. Dabei schlug der 18-Jährige den Angaben zufolge um sich, biss einem Polizisten in den Finger und verletzte ihn am Bein. Zudem habe er die Beamten beleidigt. "Beim Eintreffen der Beamten war die Konsole bereits wieder aufgetaucht, der Streit unter den Partygästen drohte allerdings weiter zu eskalieren", sagte ein Freiburger Polizeisprecher.
Da weitere Partygäste dem Angreifer zur Seite sprangen, wurden zusätzliche Polizisten und ein Polizeihundeführer alarmiert. Den Beamten gelang es schließlich, die Lage zu beruhigen.
Mann will Frau mit Blumen überraschen - und trifft sie mit Liebhaber an
Ein 28-Jähriger hat am Valentinstag in Saarbrücken seine Freundin mit einem Liebhaber erwischt. Anstatt wie geplant die mitgebrachten Orchideen der 26-Jährigen zu übergeben, benutzte der Mann den Blumentopf im Schlafzimmer als Waffe - und zerschlug ihn auf dem Kopf des Nebenbuhlers.
Der 22-Jährige wurde dadurch "nicht unerheblich verletzt", wie ein Polizeisprecher sagte. Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Und die Orchideen landeten im Müll.
Frau zettelt Polizeieinsatz an - um Affäre zu vertuschen
Eine Frau in Bremerhaven betrieb im März gehörigen Aufwand, damit ihr Lebensgefährte nichts von ihrem Liebhaber mitbekommt. Die 38-Jährige habe "um jeden Preis" zu verhindern versucht, dass ihre Affäre auffliege, sagte ein Polizeisprecher.
Als ihr Lebensgefährte nach Hause kam, zettelte sie einen lautstarken Streit an. Der Liebhaber versteckte sich derweil im Schrank. Besorgte Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus riefen die Polizei. Bei dem Versuch der Beamten, die Auseinandersetzung zu schlichten, gerieten das Paar noch mehr in Rage und ging auf die Polizisten los. Die Frau und der Mann wurden daraufhin festgenommen.
Kurz darauf wurde die Polizei erneut in das Haus gerufen: Unbekannte hatten die Tür zu der Wohnung aufgetreten. Sie wollten ihren im Schrank versteckten Freund befreien, der die nach dem Polizeieinsatz abgeschlossene Wohnung nicht verlassen konnte.
Polizei holt betrunkenen Kellner aus Speisewagen
Auf einer Fahrt nach Berlin hat ein Bahnmitarbeiter im März im Bordbistro großzügig eingeschenkt - allerdings nur sich selbst. Die Situation eskalierte in Niedersachsen. Polizisten holten den volltrunkenen Mann in Braunschweig aus dem ICE.
Statt die Gäste im Bistrowagen ordentlich zu bedienen, hatte der 33-Jährige auf der Fahrt von Basel aus vor allem selbst getrunken, wie die Bundespolizei mitteilte. Als Reisende sich beschwerten, stellte er die Bedienung ganz ein - daraufhin forderte der Zugchef ihn auf, in Braunschweig den ICE zu verlassen. Der Kellner weigerte sich jedoch und wurde aggressiv.
Als die Polizisten eintrafen, verließ der Mitarbeiter freiwillig den Zug - verweigerte allerdings einen Alkoholtest. Für die Fahrgäste nahm die Angelegenheit nur bedingt ein gutes Ende: Den betrunkenen Kellner waren sie zwar los, das Bordbistro blieb allerdings bis zur Endstation geschlossen.
Frau beißt ihren Schäferhund
In Baden-Württemberg hat eine Hundebesitzerin im Juni ihr Tier ins Ohr und in die Nase gebissen - damit es von einem anderen Hund ablässt. Der Vorfall ereignete sich in Rheinau, wie die Polizei in Offenburg mitteilte. Der Schäferhund hatte demnach zuvor einen Mischlingshund gebissen und nicht mehr losgelassen.
Den Ermittlungen zufolge hatte der Schäferhund eines Paares ohne Leine in einem Bach gebadet, als eine Spaziergängerin mit ihrem Hund vorbeikam. Der Schäferhund griff den angeleinten Mischling an. Bei dem Kampf verletzten sich die drei um Schlichtung bemühten Hundebesitzer und der angegriffene Hund.
Dessen Halterin erlitt laut Polizei Schulterverletzungen, als sie ihr Tier an der Leine vom Schäferhund wegziehen wollte. Dessen Besitzer trugen leichte Bissverletzungen davon. Der Schäferhund blieb den Angaben zufolge unverletzt.
Paar erregt mit Fesselspiel Aufsehen
Ein Mann holt eine gefesselte Frau aus dem Kofferraum seines Autos, zerrt sie auf den Rücksitz und fährt davon: Diese Szene beobachteten Zeugen im Sommer in Mainz - und alarmierten die Polizei.

Handschellen
Foto: Fredrik Von Erichsen/ dpaDie Beamten reagierten umgehend: Nach dem Auto wurde gefahndet, zusätzliche Kräfte wurden alarmiert. Rund eine halbe Stunde später machten Polizisten das Paar ausfindig.
Der 25-jährige Mann und die Frau gaben glaubhaft an, dass es sich um ein Sadomasospiel gehandelt habe und dass sie niemanden damit hätten erschrecken wollen. Die Beamten führten daraufhin ein "sensibilisierendes Gespräch", wie es hieß.
Vermeintliche Hilfeschreie - gebärende Frauen lösen Polizeieinsatz aus
In Aachen haben besorgte Anwohner im Juli wegen lauter Hilfeschreie die Polizei alarmiert. Die rückte mit gleich vier Einsatzwagen aus - und bemerkte bald, dass es sich keinesfalls um Hilferufe handelte.
Die Polizei protokollierte die Funksprüche der Streifenwagenbesatzungen:
4.02 Uhr Robert 11/32: "Haben Kontakt mit Passanten - haben die Schreie auch gehört!"
4.04 Uhr Robert 11/31: "Hören die Schreie auch!"
4.04 Uhr Robert 11/32: "Schreie kommen aus Richtung Kirche!"
4.07 Uhr Robert 11/33: "Könnte auch aus dem Marienhospital kommen. Fragen nach, ob im Kreißsaal eine Geburt ist."
4.08 Uhr: Robert 11/21: "Frage auch im Krankenhaus nach."
4.09 Uhr: Robert 11/32: "Könnte passen - Kreißsaal liegt in Richtung Michaelsbergstraße!"
4.09 Uhr: Robert 11/21: "Schreie kommen aus dem Kreißsaal - alles gut!"
4.13 Uhr: Robert 11/21: "Vier Geburten gleichzeitig!!!"
Unzufrieden mit neuer Frisur - Kunde versprüht Pfefferspray
Weil ihm offensichtlich sein neuer Haarschnitt nicht gefiel, hat ein 34-Jähriger im August Reizgas in einem Bremer Friseursalon versprüht. Der Mann hatte sich laut Polizei von der 52 Jahre alten Chefin des Salons die Haare schneiden lassen. Er sei aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen und habe nur widerwillig bezahlt.

Friseurin
Foto: Carsten Rehder/ picture alliance / dpaDer Kunde kehrte den Angaben zufolge kurze Zeit später in den Salon zurück und versprühte Pfefferspray. Die Chefin und eine 23-jährige Mitarbeiterin wurden leicht verletzt. Der Mann soll ihnen anschließend noch die Mittelfinger gezeigt haben und weggelaufen sein. Einsatzkräfte stellten ihn kurze Zeit später am Bahnhofsplatz.