Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden "Eine zielgerichtete und vorbereitete Tat"

Die Täter im Fall des Einbruchs ins Dresdner Residenzschloss sind weiter flüchtig. Auch der Umfang des Diebesguts ist noch unklar - erst am Mittwoch dürfen Museumsmitarbeiter voraussichtlich den Tatort betreten.
Andauernde Ermittlungen: Einsatzkräfte in Dresden

Andauernde Ermittlungen: Einsatzkräfte in Dresden

Foto: Sebastian Kahnert/ dpa-Zentralbild/ dpa

Der Juwelendiebstahl aus dem historischen Grünen Gewölbe in Dresden war nach Überzeugung der Ermittler "eine zielgerichtete und vorbereitete Tat". Dafür sprächen die Umstände insgesamt, teilte die Polizei mit. Man gehe davon aus, dass der in einer Tiefgarage in Autobahnnähe in Brand gesetzte Wagen ein Fluchtfahrzeug sei.

Auch der Brand eines Stromverteilerkastens in Schlossnähe steht laut Polizei vermutlich mit dem Einbruch in Verbindung. Er sei vorsätzlich angezündet worden, woraufhin die Straßenbeleuchtung in der Umgebung des Tatorts ausgefallen sei.

Offen ist weiterhin, was genau gestohlen wurde. "Ich weiß, dass einige Objekte nicht an ihrem Platz sind. Aber ich kann nicht sagen, wie es auf dem Boden der Vitrine aussieht", sagte der Direktor des Schatzkammermuseums, Dirk Syndram. Klarheit könne nur eine Bestandsaufnahme bringen. (Lesen Sie hier mehr zu dem Fall).

Die Museumsmitarbeiter durften den Tatort laut einem Polizeisprecher bisher noch nicht betreten. Der Tatort werde wohl erst am Mittwoch freigegeben, sagte er dem SPIEGEL.

Die Ermittler hätten den Experten allerdings Fotos von der Vitrine zur Verfügung gestellt. So seien die ersten zehn Gegenstände der Beute identifiziert worden. Allerdings seien die Fotos aus drei bis fünf Metern Entfernung aufgenommen worden; die Ausstellungsstücke seien in der Vitrine zudem durcheinandergeraten. Das mache eine zweifelsfreie Feststellung des Diebesguts allein auf Grundlage der Bilder unmöglich.

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Diebstahl in Dresden: Diese Schmuckstücke haben die Diebe entwendet

Foto: Jürgen Karpinski/ Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Die Handyfotos der Polizei würden noch vieles unklar lassen, sagte auch Syndram. Klar sei aber, dass viel mehr als die zehn Teile der Brillant- und Diamantgarnituren fehlen. Syndram geht nicht von einer gezielten Auswahl des Diebesguts aus: "Es sieht eher so aus, dass sie reingegangen sind und so schnell gegriffen haben, was sie konnten. Da ging es wohl eher um das Glitzern als um den Sammler mit speziellem Interesse."

Vermutlich zwei Täter waren am Montagmorgen über ein Fenster in das Residenzschloss eingestiegen, hatten eine Vitrine zertrümmert und historische Schmuckstücke mit Brillanten und Diamanten gestohlen. Nach einem Zeugenaufruf gingen laut Polizei bisher 91 Hinweise aus der Bevölkerung ein, die geprüft werden.

Im Video: Überwachungsvideo zeigt Museumeinbruch

SPIEGEL ONLINE
bbr/jpz/dpa

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