Neuer Bericht zur Drogenkriminalität Zahl der Rauschgifttoten steigt um zehn Prozent

In Deutschland werden zunehmend illegale Drogen konsumiert, heißt es in einem aktuellen Bericht von BKA und der Drogenbeauftragten. Vor allem bei Kokain gibt es einen Zuwachs. Auch die Anzahl der Drogentoten steigt.

Seit neun Jahren werden immer mehr Drogendelikte in Deutschland verübt, wie es in einem Lagebild zur Drogenkriminalität  heißt. Den Bericht haben die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), sowie der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, vorgestellt.

Der mit Abstand größte Anstieg (plus 12,2 Prozent) wurde bei Delikten im Zusammenhang mit Kokain verzeichnet. "Die Zahlen steigen seit Jahren, das ist nicht zu akzeptieren", sagte Ludwig. Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2019 bundesweit 31 illegale Labors zur Herstellung von synthetischen Drogen ausgehoben. Das entspricht einem Anstieg von rund 63 Prozent.

Es sind 2019 auch deutlich mehr Menschen an Drogen gestorben als in den Vorjahren. Die Zahl der Todesfälle stieg um 9,6 Prozent auf 1398 an. Als Haupttodesursache wurde der Konsum von Opioiden beziehungsweise Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen genannt.

Deutschland - und insbesondere Nordrhein-Westfalen - kommt laut BKA zudem eine bedeutende Funktion als Zwischenlager und Transitstaat für Chemikalien zu, die zur Rauschgiftherstellung in den Niederlanden bestimmt sind.

NRW wird von den Betreibern niederländischer Drogenlabors nach Erkenntnissen der Polizei häufig auch als Müllkippe missbraucht: Um die Herkunft zu verschleiern, würden Abfallprodukte der Drogenherstellung häufig in Säcken mit gefälschten Etiketten deutscher Chemiehersteller oder -händler entsorgt, stellte das BKA fest.

kha/dpa

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