Tumulte im Düsseldorfer Rheinbad Amtsgericht verurteilt 17-Jährigen

"Wenn wir uns privat sehen, klatsche ich dich an die Wand" und "Ich töte dich": Das soll ein Jugendlicher zu einer Düsseldorfer Bademeisterin gesagt haben. Nun wurde er vom Amtsgericht verurteilt.
Der Eingangsbereich des Düsseldorfer Rheinbads (Archiv)

Der Eingangsbereich des Düsseldorfer Rheinbads (Archiv)

Foto: Oliver Berg/dpa

Gut ein Jahr nach den Tumulten im Düsseldorfer Rheinbad hat das Amtsgericht einen Jugendlichen wegen Bedrohung verurteilt. Er hatte nach Überzeugung des Gerichts einer Bademeisterin gedroht, sie umzubringen.

Dafür muss der 17-jährige Schüler nun an einem Leseprojekt zur Bewältigung von Krisensituationen teilnehmen und einen Aufsatz zur Lage von Opfern schreiben. Der Prozess war aus Jugendschutzgründen nicht öffentlich.

Nach Angaben einer Gerichtssprecherin von Mittwoch konnte in dem Prozess nicht geklärt werden, ob der Angeklagte zu den Rädelsführern des Tumults gehörte. Nach den Vorkommnissen im vergangenen Sommer hatte die Bädergesellschaft eine Videoüberwachung installiert, Ausweiskontrollen eingeführt und eine Securityfirma engagiert.

Der damals 16-jährige Angeklagte soll im Juli 2019 zu einer Bademeisterin "Wenn wir uns privat sehen, klatsche ich dich an die Wand" und "Ich töte dich" gesagt haben. Damals randalierte eine größere Gruppe Jugendlicher im Düsseldorfer Rheinbad und widersetzte sich laut Polizeiangaben den Anweisungen der Bademeister. Die genaue Rolle des Jugendlichen in den Tumulten habe das Verfahren nicht aufklären können, sagte die Gerichtssprecherin.

Im Sommer 2019 hatte das Düsseldorfer Bad mehrmals wegen Randale geräumt werden müssen. Im Juni waren Hunderte Badegäste in eine verbale Auseinandersetzung mit vereinzelten Rangeleien verwickelt. Die Polizei räumte das Schwimmbad und nahm einen Verdächtigen in Gewahrsam. Nach zwei weiteren Polizeieinsätzen führte das Bad eine Ausweispflicht für Besucher ein. Die Tumulte beschäftigten viele Medien und wurden vielfach in sozialen Netzwerken diskutiert.

kha/dpa/AFP
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