Düsseldorf Vermeintliches Mordopfer plante Verschwinden minutiös
Sie galt als tot - und tauchte nach 31 Jahren plötzlich wieder auf. Jetzt hat eine 55-Jährige erzählt, wie sie ihr Verschwinden vorbereitete.
Die vermeintlich ermordete Frau aus Braunschweig, die nach 31 Jahren lebendig in Düsseldorf wieder aufgetaucht ist, hat ihr damaliges Abtauchen genau geplant. Wochen bevor die damals 24 Jahre alte Studentin verschwand, habe sie bereits eine Wohnung in Gelsenkirchen gemietet und heimlich Geld zur Seite gelegt, teilte die Polizei mit. Die Frau nahm damals keinen Koffer mit und wollte den Eindruck erwecken, ihr sei etwas zugestoßen.
Die Mutter und der Bruder der heute 55-Jährigen hätten fassungslos reagiert, teilte die Polizei mit. Wie die "Braunschweiger Zeitung" berichtete, schrieben sie der Frau und versprachen ihr, sie stets mit offenen Armen zu empfangen. Die Frau sagte indessen bei der Polizei aus, sie wolle keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie.
Kommissar Zufall
Die Polizei kam der Frau durch Zufall auf die Spur. Bei der Aufnahme eines Wohnungseinbruchs am 11. September nannte die Frau den Polizisten ihre wahre Identität. Demnach lebte die Frau in den vergangenen Jahrzehnten in mehreren Städten Westdeutschlands. Über die Motive ihres Verschwindens schwieg sie. Strafrechtlich sei der Frau nichts vorzuwerfen, hieß es.
Sie war im Juli 1984 verschwunden. Suchaktionen der Polizei blieben erfolglos, auch ein Filmbeitrag in der Sendung "Aktenzeichen xy...ungelöst" brachte keine entscheidenden Hinweise. Die Polizei vermutete schließlich, die Gesuchte sei getötet worden. Ein Strafttäter gab den Mord später sogar zu. Ende 1989 wurde die Frau offiziell für tot erklärt.
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