Ermittlungen gegen mehr als 100 Verdächtige Durchsuchungen wegen Kinderpornografie und Missbrauchs in Hessen

Eine Ermittlerin der »BAO Fokus« sichtet kinderpornografisches Material: Beamte durchsuchten Wohnungen von mehr als 100 Verdächtigen
Foto: Arne Dedert / picture alliance / dpaBei den Ermittlungen wegen Kinderpornografie und des sexuellen Missbrauchs von Kindern hat die Polizei in Hessen die Wohnungen von mehr als 100 Männern und Frauen durchsucht. Neun von ihnen stünden im Verdacht, Kinder oder Jugendliche missbraucht zu haben, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden am Montag mit. 97 der Menschen sollen Kinder- oder Jugendpornografie hergestellt, besessen oder verbreitet haben. Die Durchsuchungen fanden bereits in der vergangenen Woche statt. Laut LKA wurde dabei niemand festgenommen.
Bei dem Einsatz handelte es sich nach Angaben der Ermittler um eine sogenannte konzertierte Aktion, bei der innerhalb eines kurzen Zeitraums viele Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt wurden. Bei den hessenweiten Einsätzen seien mehr als 200 Smartphones, Computer und Laptops, rund 150 USB-Sticks sowie 600 CDs und DVDs sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden.
»Die Einsatzmaßnahmen der vergangenen Woche verdeutlichen erneut, dass der Schutz der Schwächsten in unserer Gesellschaft weiter höchste Priorität hat und wir im Kampf gegen Sexualstraftäter nicht nachlassen«, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) zu dem Einsatz. Er verwies auf die Arbeit der sogenannten Besonderen Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern (»BAO Fokus«). Diese verfüge über mehr als 300 Ermittlerinnen und Ermittler. Seit Oktober 2020 bündelt und intensiviert die »BAO Fokus« die polizeilichen Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie in Hessen.