Schrittgeschwindigkeit überschritten Dutzende Fußgänger in Northeim geblitzt

Mit breit angelegten Geschwindigkeitskontrollen will die Polizei in mehreren Bundesländern am Mittwoch Raser ausbremsen. In Niedersachsen gingen den Behörden in der vergangenen Woche jedoch auch zahlreiche eher langsame Verkehrsteilnehmer in die Falle.
52 Menschen sind in Northeim von einer mobilen Blitzanlage in der Stadt in Südniedersachsen geblitzt worden – zu Fuß wohlbemerkt. Die betreffende Straße sei ein ehemaliger Teil der Fußgängerzone, dort sei Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben, sagte eine Sprecherin des Landkreises. Sprich maximal 15 Kilometer pro Stunde.
In den sozialen Medien sind Aufnahmen zu sehen, wie sich Läufer einen Spaß daraus machen, beim Sprint durch die Messanlage geblitzt zu werden.
Mehrere Fußgängerinnen und Fußgänger wurden laut Landkreis geblitzt. Gemessen wurde vom 12. bis zum 15. April, erwischt wurden neben den Fußgängern auch 20 Radfahrer, 63 Autos und zwei Lastwagen.
Läufer mit 26 km/h geblitzt
Ausgelöst worden sei die Messung erst ab 20 Kilometern pro Stunde – »Überschreitungen« zu eiliger Fußgänger würden nicht geahndet. Einem Bericht der »Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen« zufolge registrierte die Anlage für den ersten Läufer immerhin 26 Kilometer pro Stunde.
Schneller war indes eine Autofahrerin in Grevenbroich in Nordrhein-Westfalen unterwegs, die innerorts in einer Tempo-50-Zone erwischt wurde. Sie versuchte laut Polizei jedoch, einem Bußgeld mit einem Verweis auf ein fehlendes Ortsschild zu entgehen. Sie habe deshalb nicht erkennen können, dass sie sich schon in einer geschlossenen Ortschaft befunden habe.
Tatsächlich entdeckten Polizistinnen vor der mobilen Messanlage das am Boden liegende Ortsschild. Es sei samt seinem Betonfundament ausgegraben worden. Der Autofahrerin nütze dies aber nicht: Das Ortsschild markiere dort nur einen anderen Stadtteil. Auch schon vor dem Schild habe sie sich innerorts befunden.