Beratungen über Strafmaß Charleston-Attentäter hält sich für psychisch gesund

Lebenslange Haft oder Todesstrafe: Zum Auftakt der Beratungen über das Strafmaß hat Charleston-Attentäter Dylann Roof seinen Anwälten widersprochen, er habe die Tat in einem Wahnzustand begangen.
Dylann Roof (Archivbild)

Dylann Roof (Archivbild)

Foto: Chuck Burton/ AP

Der Todesschütze von Charleston, Dylann Roof, hat erstmals zur Geschworenenjury gesprochen, die über sein Strafmaß berät. Gegen den Rat seiner Anwälte verteidigte sich Roof selbst. Der 22-Jährige widersprach dabei dem Argument seiner Verteidiger, dass er die Bluttat in einem Wahnzustand begangen habe.

"Psychisch ist bei mir nichts verkehrt", sagte er. Außerdem verzichtete er darauf, um Verschonung von der Todesstrafe zu bitten. Er lieferte auch keine Entschuldigung oder Erklärung für seine Tat.

Die zwölfköpfige Geschworenenjury in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina soll entscheiden, ob der im Dezember schuldig gesprochene Roof, mit lebenslanger Haft oder mit dem Tod bestraft wird. Die Beratungen sollen mehrere Tage dauern.

Die Anklage forderte die Verhängung der Todesstrafe. "Er hat Menschen wegen der Farbe ihrer Haut getötet, weil er dachte, sie seien minderwertig", sagte Staatsanwalt Nathan Williams.

Roof hatte sich im Juni 2015 in der Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston im Staat South Carolina unter die schwarzen Teilnehmer einer Bibelstunde gemischt und dann plötzlich um sich gefeuert. Er tötete den Pastor und acht Gemeindemitglieder.

Im ersten Teil des Gerichtsverfahrens, der Mitte Dezember mit einem Schuldspruch endete, hatte Roof keinerlei Reue erkennen lassen. In seinen Vernehmungen nach der Festnahme hatte er die Tat mit rassistischen Vorbehalten gegen Afroamerikaner begründet.

max/AFP/AP
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