"In göttlichem Auftrag" Mann gesteht Mord an niederländischer Ex-Ministerin

2014 wurde die frühere Gesundheitsministerin der Niederlande Els Borst tot aufgefunden. Nun hat ein Mann gestanden, die 81-Jährige erstochen zu haben - weil sie die aktive Sterbehilfe legalisierte.
Els Borst (Foto von 2011): Gesundheitsministerin von 1994 bis 2002

Els Borst (Foto von 2011): Gesundheitsministerin von 1994 bis 2002

Foto: Marcel Antonisse/ dpa

Ein Mann hat den Mord an der früheren niederländischen Gesundheitsministerin Els Borst 2014 gestanden. Er habe einen "göttlichen Auftrag" erhalten sie zu töten, da sie für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden verantwortlich gewesen sei, begründete der Mann vor dem Strafgericht in Rotterdam seine Tat.

Die damals 81-jährige linksliberale Politikerin war im Februar 2014 in ihrem Haus bei Rotterdam mit Dutzenden Messerstichen getötet worden. Die Tat hatte große Bestürzung in den Niederlanden ausgelöst.

Es war bereits bekannt, dass der Angeklagte einen anderen Mord begangen hatte: Im Frühjahr 2015 hatte er seine Schwester in Rotterdam getötet, später gestand er die Tat. Ein psychiatrisches Gutachten zum Geisteszustand des Mannes wurde noch nicht veröffentlicht.

Auf das neue Geständnis reagierte der Parteichef der linksliberalen D66, Alexander Pechtold, schockiert. "Els wurde wegen ihrer gesellschaftlichen und politisch bahnbrechenden Arbeit zur Sterbehilfe getötet", erklärte er.

Als erstes Land der Welt hatten die Niederlande die aktive Sterbehilfe 2002 legalisiert. Borst war daran als Gesundheitsministerin maßgeblich beteiligt gewesen.

gam/dpa
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