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Trauer um Michael Jackson: Symbolischer Schadensersatz für Fans

Foto: ? Gonzalo Fuentes / Reuters/ REUTERS

Emotionaler Stress Michael Jacksons Ex-Leibarzt muss Fans Schadensersatz zahlen

Im französischen Orléans hat ein Gericht fünf Fans von Michael Jackson Schadensersatz bewilligt - in Höhe von je einem Euro. Die Kläger hätten emotional gelitten durch den Tod ihres Idols, so die Richter. Zahlen soll der Leibarzt des verstorbenen Sängers.

Orléans - Zeugenaussagen und medizinische Gutachten haben belegt: Es gibt Michael-Jackson-Fans, die durch den unerwarteten Tod ihres Idols emotional nachhaltig geschädigt wurden. Ein französisches Gericht hat jetzt fünf von ihnen einen symbolischen Schadensersatz von je einem Euro zuerkannt.

Insgesamt hatten 34 Personen gegen den Leibarzt des Sängers, Conrad Murray, geklagt. Der Mediziner hatte dem Musiker das Narkosemittel Propofol verabreicht. Jackson starb im Juni 2009 an einer akuten Vergiftung durch das Medikament. Murray wurde im November 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Im Oktober 2013 wurde er vorzeitig entlassen.

Das Gericht in Orléans urteilte jetzt, dass fünf der Kläger - zwei Franzosen, zwei Schweizer und ein Belgier - nachgewiesen hätten, dass sie emotionalen Schaden durch den Tod des Sängers davongetragen haben. Ihr Anwalt Emmanuel Ludot sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Soweit ich weiß, ist dies das erste Mal, dass ein emotionaler Schaden in Zusammenhang mit einem Popstar anerkannt wurde." Ludot lobte seine Mandanten dafür, dass sie trotz Hohn und Spott das Verfahren durchgezogen hätten.

Vorangetrieben hatte den Prozess die "Michael Jackson Community" im zentralfranzösischen Orléans. Die Kläger hatten sich auf Artikel 1382 des Bürgerlichen Gesetzbuchs berufen. Der Anwalt erklärte, seine Mandanten würden den symbolischen Euro von Murray nicht einfordern. Sie hofften aber, dass ihr Status als Opfer es leichter machen werde, Zugang zu Jacksons Grab in Los Angeles zu erhalten, der für die Öffentlichkeit tabu ist.

ala/AFP
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