Eskalierter Ehestreit Polizist erschießt Rentner

Ein Ehepaar aus der Wesermarsch in Niedersachsen streitet sich in den eigenen vier Wänden, die Polizei wird gerufen. Die zuständigen Beamten stellen sich auf einen Routineeinsatz ein. Doch am Ende ist ein 77-Jähriger tot.
Spurensicherung am Tatort: 77-Jähriger von Polizei erschossen

Spurensicherung am Tatort: 77-Jähriger von Polizei erschossen

Foto: Peter Kater/ dpa

Stadland - Bei einem Polizeieinsatz im niedersächsischen Stadland hat ein Beamter einen 77-Jährigen erschossen. Die Polizisten waren am Mittag wegen eines Ehestreits zu einem Einfamilienhaus in der kleinen Gemeinde an der Weser gerufen worden. Als die Beamten eintrafen, habe der Rentner in ihrer Gegenwart geschossen, teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg mit. Die Polizisten hätten den Mann daraufhin aufgefordert, seine Waffe abzulegen - ohne Erfolg.

Den Angaben zufolge schoss daraufhin einer der beiden Einsatzkräfte auf den Mann und verletzte ihn tödlich. Der 77-Jährige sei noch vor Ort gestorben. Zum genauen Ablauf des Geschehens gab es zunächst keine Angaben. So blieb unklar, ob der 77-Jährige auf die beiden Beamten gezielt hatte oder wahllos umherschoss. Ob der Polizist seine Pistole zurecht einsetzte, soll in einem Ermittlungsverfahren geklärt werden, das die Polizeiinspektion Cuxhaven übernommen hat. Die Leiche des Erschossenen soll obduziert werden.

"Es muss geprüft werden, ob der Einsatz verhältnismäßig war", sagte der Sprecher der Oldenburger Staatsanwaltschaft, Martin Rüppell, der Nachrichtenagentur dpa. Wann ein Ergebnis vorliege, sei noch offen.

Polizisten dürfen nur in absoluten Ausnahmesituationen auf Menschen schießen. Notwehr ist der häufigste Grund für den Einsatz der Dienstwaffe. Aber nicht nur die Selbstverteidigung erlaubt das Schießen im Ernstfall: Wenn etwa schwere Verbrechen oder die Flucht eines gefährlichen Täters nicht anders zu verhindern sind, dürfen Polizisten unter Umständen ebenfalls schießen.

jbe/dpa
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