

Hannover - Der Keksdieb von Hannover hat sein Versprechen offenbar wahr gemacht: Vor der Leibniz Universität wurde am Dienstagmorgen ein goldener Keks entdeckt. Zunächst gab es von der Polizei aber keine Bestätigung dafür, dass es sich tatsächlich um das vergoldete Wahrzeichen der Firma Bahlsen handelt.
Der mit einer roten Schleife verzierte Keks war mit einer Kette am Hals des Niedersachsenpferd-Denkmals der Universität befestigt. Kriminaltechniker der Polizei waren im Einsatz. Feuerwehrmänner, die mit einem Leiterwagen vorgefahren waren, nahmen den Keks vom Pferdehals.
"Es könnte so sein, dass es der Bahlsen-Keks ist", sagte ein Polizeisprecher. Das müsse nun genau untersucht werden. Das 20 Kilogramm schwere Firmen-Wahrzeichen war Mitte Januar von der Fassade des Bahlsen-Stammhauses in Hannover gestohlen worden. Danach tauchte ein mit "Krümelmonster" unterzeichneter Erpresserbrief auf. In einem neuen Brief kündigte der mutmaßliche Dieb am Montag an, den Keks zurückgeben zu wollen.
Firmenchef Werner M. Bahlsen hatte eine Spende von 52.000 Kekspackungen versprochen, sollte das gut hundert Jahre alte Kunstwerk wieder auftauchen. Der Fall hatte auch international für Schlagzeilen gesorgt.
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Da ist er wieder: Am Dienstagmorgen hing der goldene Keks von Bahlsen am Hals des Pferdes vor dem Hauptgebäude der Universtität Hannover.
Die Feuerwehr rückte an, Schaulustige ließen es sich nicht nehmen, bei diesem in Hannovers Geschichte bedeutendem Ereignis dabei zu sein.
Offenbar hat das "Krümelmonster" seine Ankündigung wahr gemacht: Am Tag zuvor war in der Redaktion der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" ein zweiter Brief des Erpressers eingegangen.
Darin wurde angekündigt, der aus der Bahlsen-Zentrale gestohlene Gold-Keks solle zurückgegeben werden - schließlich werde der von Konzernchef Werner Michael Bahlsen "ganz dolle vermisst".
Wer auch immer hinter dem Brief steckt, beweist Liebe zum Detail: Die Polizeikelle ist mit einem Foto des "Krümelmonsters" aus dessen erstem Brief verziert.
Das Foto war einem Schreiben beigelegt, das ebenfalls in der Redaktion der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" eingegangen war.
Wenn das Unternehmen den Keks wiederhaben wolle, so eine der Forderungen in dem ersten Schreiben, müsse es alle Stationen im Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover mit Leibniz-Keksen versorgen. Zudem solle die zur Ermittlung des Täters ausgesetzte Belohnung von 1000 Euro an ein Tierheim gespendet werden. Der Brief war aus Zeitungsschnipseln zusammengeklebt.
"Krümelmonster" hin oder her: Auch in diesem Fall gehen die Ermittler mit vollem Ernst ihrer Arbeit nach. Ein Kriminaltechniker nahm den Keks ab. Spannend wird sein, ob Spuren gefunden werden können. Blaue Haare zum Beispiel.
Unternehmenschef Werner Michael Bahlsen hatte sich direkt an die Diebe gewandt - und versprochen, bei Rückgabe des Kekses 52.000 Kekspackungen zu spenden. Man werde sich nicht auf eine Erpressung einlassen, sagte er. "Das ist eine Straftat."
Das Wahrzeichen der Firma war am Stammsitz des Unternehmens in Hannover gestohlen worden.
Das Krümelmonster ist eine der bekanntesten Figuren der "Sesamstraße". Seine Vorliebe für Kekse ist legendär. Da macht es Sinn, dass nach dem Diebstahl des vergoldeten Bahlsen-Firmenlogos ein Erpresserbrief mit dem Namen des Vielfraßes unterzeichnet wurde.
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