Missbrauchsfall Epstein US-Staatsanwalt wirft Prinz Andrew fehlende Kooperation vor

Prinz Andrew (Archivbild): Keine Kooperation mit den Ermittlern?
Foto:Lillian SUWANRUMPHA/ AFP
Prinz Andrew kommt seinen Beteuerungen, die Ermittlungen im Fall Jeffrey Epstein zu unterstützen, offenbar nicht nach. Mit deutlichen Worten hat ein US-Staatsanwalt den Sohn der Queen kritisiert, wie CNN und der "Guardian " berichten.
Epstein nahm sich im vergangenen Sommer in einer Zelle in New York das Leben. Ihm wurde vorgeworfen, über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben.
Andrew übernachtete mehrfach in Epsteins Häusern in den USA und der Karibik. Von Missbrauchstaten des US-Amerikaners will er nichts mitbekommen haben. Eines der mutmaßlichen Opfer, Virginia Giuffre, wirft dem Herzog von York jedoch vor, er selbst habe sie mehrfach missbraucht - was Andrew dementiert.
Nach einem völlig missglückten Interview, mit dem er eigentlich seinen angeschlagenen Ruf wiederherstellen wollte, beschloss der Prinz, seine Aufgaben als Mitglied der königlichen Familie vorerst ruhen zu lassen. Außerdem versprach er, den Ermittlungsbehörden zu helfen.
Doch bisher hat er sein Versprechen offenbar nicht erfüllt: Trotz seines sehr öffentlichen Angebots mittels einer Pressemitteilung , habe Prinz Andrew "die Tür für freiwillige Kooperation vollständig geschlossen", teilte der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman mit. Man prüfe nun die Optionen. Berman ist zuständig für den Fall Epstein.
Geheimes Anwaltsteam
Auf eine Anfrage des "Guardian" teilte eine Sprecherin des Palastes lediglich mit, Andrews Anwälte kümmerten sich bereits um die Sache. Es nicht bekannt, wer Andrew vertritt. Der "Guardian" berichtet, der Prinz habe offenbar Clare Montgomery beauftragt. Zu den ehemaligen Klienten der Rechtsanwältin gehört unter anderem Augusto Pinochet, Ex-Diktator Chiles.
Bereits im Januar hatte sich Staatsanwalt Berman an die Öffentlichkeit gewendet - mit ähnlichen Vorwürfen. Andrew habe "keinerlei Zusammenarbeit geleistet", sagte er damals.