Die viertätige Suche nach der Leiche von Peggy Knobloch ist beendet. In einem Hinterhof im fränkischen Lichtenberg hatten die Ermittler Knochen gefunden. Nun müssen sie auf die Ergebnisse der Rechtsmedizin warten.
Polizeipressesprecher Stadter in Lichtenberg: Warten auf die Rechtsmedizin
Foto: David Ebener/ dpa
Lichtenberg - Die Polizei in Oberfranken hat die neuerliche Suche nach der Leiche der vor zwölf Jahren verschwundenen Peggy Knobloch beendet. Was die viertägige Aktion gebracht hat, wird sich allerdings erst in der kommenden Woche zeigen. Die Ermittler hatten in einer alten Sickergrube im bayerischen Lichtenberg Knochenteile gefunden, wissen aber noch nicht, wie diese einzuordnen sind.
Die Knochen werden derzeit von Rechtsmedizinern in Erlangen untersucht. Ein Ergebnis erwarte man in rund einer Woche, sagte ein Polizeisprecher. Die Knochenfragmente könnten auch von einem Tier stammen oder im Zusammenhang mit einem alten Friedhof stehen, den es früher in der Gegend gegeben habe.
Eine Leiche von Peggy wurde nie gefunden. Das Mädchen war am 7. Mai 2001 im Alter von neun Jahren verschwunden. Wegen Mordes verurteilte das Landgericht Hof 2004 den geistig behinderten Ulvi K. in einem Indizienprozess. Sollten die aktuellen Ermittlungen den Verurteilten entlasten, hätte Bayern einen neuen Justizskandal. Mitte April hatte der Anwalt von Ulvi K. einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gestellt.
Neue Hinweise hätten die Ermittler zu dem Lichtenberger Anwesen geführt, sagte der Polizeisprecher. Am Montag durchsuchten die Ermittler das Haus, das nur etwa 250 Meter entfernt vom früheren Wohnhaus Peggys liegt. Fast der komplette Innenhof wurde umgegraben. Am Donnerstag konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf den Keller und auf einen Hohlraum, den man dort vermutet hatte. Man sei aber nicht fündig geworden, sagte der Polizeisprecher. Das Haus bleibe ein "polizeilicher Einsatzort", bis das Ergebnis der Rechtsmediziner vorliege.
Der Bewohner des Hauses, ein verurteilter Sexualstraftäter, blieb auf freiem Fuß. Man habe ihm keine Verbindung zum Fall Peggy nachweisen können, hatte die Staatsanwaltschaft bereits am Mittwoch betont.