Drohnen-Alarm am Flughafen Gatwick Polizei nimmt zwei Verdächtige fest

Die britische Polizei hat nach den Drohnen-Störaktionen über dem Londoner Flughafen Gatwick zwei Verdächtige festgenommen. Der Mann und die Frau wohnen in der Nähe des Airports.
Flughafen London-Gatwick

Flughafen London-Gatwick

Foto: Pete Summers/ dpa

Im Fall der gezielten Drohnen-Störaktionen am Londoner Flughafen Gatwick haben die Ermittler zwei Verdächtige festgenommen. Das teilte die Polizei der Grafschaft Sussex mit.

Es handele sich um einen 47-jährigen Mann und eine 54-jährige Frau. Sie stammten aus der englischen Stadt Crawley, die etwa acht Kilometer von dem Airport entfernt liegt. Die Festnahmen erfolgten am Freitagabend kurz nach 22 Uhr Ortszeit (23 Uhr MEZ). Über möglich Motive der Verdächtigen äußerte sich die Polizei noch nicht.

"Alle Spuren der Ermittlung werden weiter verfolgt, bis wir sicher sind, dass wir weitere Bedrohungen für die Sicherheit der Passagiere entschärft haben", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Man bemühe sich nach wie vor darum, etwaige weitere Drohnen über dem Flughafengelände zu orten und unschädlich zu machen. Augenzeugen und andere Hinweisgeber sollten sich direkt an die Polizei wenden.

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Drohne über London-Gatwick: Airport streicht alle Flüge

Foto: Thomas Hornall/ dpa

Von den Flugausfällen und Umleitungen infolge dutzendfacher Drohnensichtungen waren seit Mittwochabend insgesamt etwa 150.000 Passagiere betroffen. Nachdem am Freitagmorgen der Flugbetrieb nach 36-stündigem Stillstand wieder aufgenommen werden konnte, wurde abends erneut eine Drohne entdeckt. Wieder wurde das Flugfeld gesperrt - doch diesmal nur für etwas mehr als eine Stunde.

Unklar, wer dahintersteckt

Das Militär hatte Technik am Flughafen installiert, mit der die Drohnen abgewehrt werden können. Laut Polizei wurden "erhebliche Kräfte mobilisiert", um die Drohnen und den oder die Verantwortlichen hinter den Störaktionen ausfindig zu machen.

Von einem terroristischen Hintergrund waren die Behörden bislang nicht ausgegangen. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass eine ausländische Regierung ihre Finger im Spiel habe, sagte ein Polizeisprecher. Nicht ausschließen wollten die Ermittler, dass es sich um radikale Umweltschützer handeln könnte.

An diesem Samstag soll der Großflughafen wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. "Unsere Start- und Landebahn ist offen und wir streben für Samstag einen vollständigen Planbetrieb an", hieß es am Morgen auf der Webseite des Flughafens.

hej/dpa
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