Anklage in Frankreich Vorwurf sexueller Übergriffe – Prozess gegen früheren Vatikan-Botschafter

Mehrere Männer werfen dem früheren Papst-Botschafter in Frankreich sexuelle Übergriffe vor. Luigi Ventura bestreitet die Vorwürfe und versichert seine Kooperation mit der Justiz – der Prozess begann trotzdem ohne ihn.
Ex-Diplomat Ventura (r.) mit Staatspräsident Macron: Schwere Vorwürfe

Ex-Diplomat Ventura (r.) mit Staatspräsident Macron: Schwere Vorwürfe

Foto: Yoan Valat / AP

In Paris hat der Prozess gegen den ehemaligen Botschafter des Vatikans in Frankreich begonnen. Mehrere Männer werfen dem ehemaligen Erzbischof vor, sie in den Jahren 2018 und 2019 unsittlich berührt zu haben. Die Justiz hatte schließlich Ermittlungen gegen den Italiener eingeleitet.

Der 75-jährige Luigi Ventura erschien nicht vor Gericht, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Seine Anwältin hat demnach ein Gesundheitsattest für ihn vorgelegt.

Ventura wurde anfangs beschuldigt, während eines Festakts im Pariser Rathaus einen anderen Mann sexuell angegangen zu haben. Anschließend meldeten sich weitere Männer und erhoben Vorwürfe. Im Juli vergangenen Jahres hob der Vatikan schließlich Venturas diplomatische Immunität auf und machte so den Weg für einen Strafprozess in Frankreich frei.

Ende vergangenen Jahres akzeptierte Papst Franziskus Venturas Rücktritt, er hatte die Altersgrenze erreicht. Berichten zufolge zog Ventura bereits im vergangenen Herbst nach Rom. Er bestreitet die Vorwürfe – hatte aber stets beteuert, mit der Justiz kooperieren zu wollen.

Erst im Frühjahr hatte der Papst das Rücktrittsgesuch des Lyoner Erzbischofs Kardinal Philippe Barbarin angenommen. Barbarin war Ende Januar von einem französischen Berufungsgericht im Prozess um die Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen freigesprochen worden. Dennoch reichte er sein Rücktrittsgesuch ein.

mxw/dpa
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