Angriff auf Fritz von Weizsäcker Staatsanwaltschaft klagt Täter wegen Mordes an

Unvermittelt bei einem Vortrag getötet: Trauer um Fritz von Weizsäcker
Foto: Christoph Soeder/ DPADie Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen den Täter im Fall Fritz von Weizsäcker erhoben. Sie wirft dem 57-jährigen Gregor S. Mord an dem Mediziner und versuchten Mord an einem Polizisten vor.
S. hatte von Weizsäcker am Abend des 19. November 2019 in der Berliner Schlosspark-Klinik nach einem Vortrag aus dem Zuschauerraum heraus unvermittelt angegriffen. Er stach den Chefarzt mit einem Klappmesser in den Hals. Der Mediziner starb noch am Tatort.
Außerdem attackierte S. einen Polizisten, der privat an der Veranstaltung teilgenommen hatte. Der Beamte hatte versucht den Angriff auf von Weizsäcker zu verhindern. Der Polizist erlitt Stichverletzungen an Hals und Oberkörper. Gemeinsam mit weiteren Besuchern überwältigte er den Täter schließlich.
S. habe die Tat seit längerer Zeit geplant, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Um sie auszuführen, soll er extra aus seinem Wohnort in Rheinland-Pfalz angereist sein.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Hintergrund der Tat wahnhafter Hass auf die Familie des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ist. In der Hauptverhandlung müsse auch geklärt werden, ob die Schuldfähigkeit des 57-Jährigen eingeschränkt oder aufgehoben sei.