Prozessbeginn festgelegt
Garry Glitter weist Missbrauchsvorwürfe zurück
Der britische Musiker Garry Glitter bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen. Ab Januar muss er sich vor Gericht verantworten.
Vorwurf des sexuellen Missbrauchs: Ex-Glam-Rocker Glitter auf dem Weg zum Gerichtstermin in London
Foto: Will Oliver/ dpa
London - Der britische Ex-Glam-Rocker Garry Glitter hat den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von drei minderjährigen Mädchen zurückgewiesen. Der 70-Jährige mit dem bürgerlichen Namen Paul Gadd stritt die Taten vor einem Londoner Gericht ab. Der vorsitzende Richter Alistair McCreath setzte den Beginn der eigentlichen Verhandlungen für den 12. Januar 2015 an. Für den Prozess sind drei Wochen veranschlagt.
Insgesamt werden Glitter zehn Vergehen im Zusammenhang mit drei Missbrauchfällen in den Jahren 1975, 1977 und 1980 vorgeworfen. Er soll sich an den Mädchen vergangen haben und mit einem von ihnen Sex gehabt haben, als es noch keine 13 Jahre alt war.
Der Musiker und Entertainer wurde vor zwei Jahren zunächst festgenommen, aber gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Festnahme stand im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den bereits verstorbenen britischen Fernsehstar Jimmy Savile wegen Kindesmissbrauchs.
Der aktuelle Fall ist nicht der erste, mit dem Glitter für Aufsehen sorgt: Er wurde bereits im Jahr 2006 in Vietnam zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er zwei elf- und zwölfjährige Mädchen missbraucht haben soll. Er stritt auch diese Vorwürfe stets ab. Nach seiner Haftentlassung in Vietnam 2008 musste sich Glitter, zurück in London, in ein Register von Sexualstraftätern eintragen.
Glitter trat als sogenannter Glam-Rocker in extravaganten Outfits auf und verkaufte mehr als 20 Millionen Alben. Zu seinen größten Hits zählen Titel wie "I'm The Leader Of The Gang (I Am)" und "Rock and Roll (Parts 1 and 2)".