Gekaperte "Le Ponant"
Mit Feuerlöschpumpen gegen Piraten
Ein Fischerboot blockierte den Weg, dann fielen Schüsse: Erstmals spricht der Kapitän der französischen Luxusyacht "Le Ponant" über den Überfall somalischer Piraten. Die Besatzung habe mit ihren Spritzkanonen keine Chance gegen die Bewaffneten gehabt.
Paris - Sie haben getan, was sie konnten: Mit Hilfe von Feuerlöschpumpen hat die Crew der französischen Yacht "Le Ponant" versucht, den Angriff bewaffneter Piraten vor Somalia abzuwehren.
Alles habe angefangen, als "ein koreanisches oder taiwanisches Fischerboot" der Yacht den Weg blockiert habe, sagte der Kapitän des Dreimasters, Patrick Marchesseau.
Die "Le Ponant" habe ausweichen wollen, "weil wir die Gefahren in dem Gebiet kennen", dann seien auch schon "zwei schnelle Boote mit bewaffneten Männern" auf sie zugekommen. Die Seeräuber hätten mit Schnellfeuergewehren geschossen, dagegen habe die 30 Mann starke Crew nichts ausrichten können.
Obwohl die Piraten jede Verständigung mit der Außenwelt verboten hätten, habe er heimlich "ein Kommunikationssystem" aufbauen können, "um Informationen über unsere Lage an Bord zu geben", berichtete Marchesseau, der mit den übrigen Besatzungsmitgliedern nach Dschibuti gebracht wurde. Von dort sollte eine französische Militärmaschine die Crew nach Paris fliegen, wo sie am Montagabend erwartet wird.
Die Luxusyacht war seit dem 4. April in der Gewalt somalischer Piraten. Die Seeräuber hatten ihre 30 Geiseln und die Yacht am Freitag gegen ein Lösegeld von rund 1,3 Millionen Euro freigelassen.
Französische Soldaten hatten anschließend nach einer Verfolgungsjagd sechs der Piraten gefangen genommen. Ihnen soll jetzt in Frankreich der Prozess gemacht werden.
han/AFP
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.