Brückeneinsturz von Genua Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen 59 Beschuldigte

43 Menschen starben durch den Brückeneinsturz von Genua 2018. Der Staatsanwaltschaft zufolge sind Dutzende mitverantwortlich für das Unglück. Die Mängel seien offensichtlich gewesen.
Eingestürzte Brücke in Genua (2018): 59 Beschuldigte

Eingestürzte Brücke in Genua (2018): 59 Beschuldigte

Foto: Antonio Calanni/ dpa

Die Staatsanwaltschaft im italienischen Genua hat im Fall der 2018 eingestürzten Autobahnbrücke »Ponte Morandi« Anklage gegen 59 Beschuldigte und zwei Firmen erhoben.

Die Justiz wirft ihnen unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung sowie Verstöße gegen die Sicherheit im Straßenverkehr, Falschaussage und Unterlassung von Amtshandlungen vor. Dass es Probleme an der Brücke gab, wäre selbst einem Rentner beim bloßen Beobachten des Baus aufgefallen, zitierte der »Corriere della Sera«  einen Staatsanwalt aus der Anhörung am Mittwoch.

»Wir Familienangehörigen warten mit Spannung darauf, dass der Weg weitergeht«, schrieb die Vorsitzende einer Opfervereinigung. Das Gefühl der Angehörigen sei, dass es um den Fall still geworden sei und die Schwere dessen, was geschah, unterschätzt werde.

Dem »Corriere della Sera« zufolge hätten die Zivilparteien und die Verteidigung in den kommenden Tagen noch Gelegenheit, sich zu äußern. Zwischen Ende März und Anfang April müsse der Untersuchungsrichter nun entscheiden, welchen Beschuldigten der Prozess gemacht wird.

Das Polcevera-Viadukt der Autobahn 10 in der norditalienischen Küstenstadt war am 14. August 2018 eingestürzt, durch das Unglück waren insgesamt 43 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Menschen, die unter der Brücke gewohnt hatten, wurden obdachlos. Im August 2020 wurde ein Neubau namens San-Giorgio-Brücke eingeweiht.

ptz/dpa
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