Razzia in Bayern "Reichsbürger" schießt mehrere Polizisten nieder

Bei einer Razzia sind vier Polizisten in Bayern zum Teil schwer verletzt worden. Sie wollten einem "Reichsbürger" die Waffen abnehmen. Der Mann feuerte ohne Vorwarnung auf die Beamten.

Bei einer Razzia im bayerischen Georgensgmünd hat ein 49-Jähriger vier Polizisten verletzt, zwei von ihnen schwer. Wie das Innenministerium mitteilte, sollten Mitarbeiter des Landratsamts Roth die legalen Waffen des sogenannten Reichsbürgers wegen dessen Unzuverlässigkeit sicherstellen. Zur Unterstützung waren Spezialeinheiten der Polizei gerufen worden.

Der 49-Jährige habe sofort das Feuer auf die Beamten eröffnet . Der Täter konnte leicht verletzt festgenommen werden. Um 11.30 Uhr will der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einer Pressekonferenz vor Ort über Details informieren. Georgensgmünd im mittelfränkischen Landkreis Roth liegt etwa 40 Kilometer von Nürnberg entfernt.

Grenzen von 1937

Erst im August gab es in Sachsen-Anhalt einen vergleichbaren Vorfall. Damals feuerte der "Reichsbürger" und ehemalige Mister Germany Adrian Ursache auf Polizisten, als sie sein Haus zwangsräumen wollten. Es entwickelte sich ein Schusswechsel, bei dem Ursache und mehrere Beamte verletzt wurden.

Angehörige der "Reichsbürger"-Bewegung erkennen die Bundesrepublik nicht an. Sie behaupten, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Häufig legen sie dabei die Grenzen von 1937 zugrunde.

Vor diesem Hintergrund sprechen sie dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren amtliche Bescheide nicht. Etliche Akteure sind nach Einschätzung von Verfassungsschützern auch in der rechtsextremen Szene aktiv. Zahlen nennt das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht.

sms/dpa/AFP
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