BKA-Statistik Zahl der Straftaten gegen Polizisten nimmt deutlich zu

Widerstand bei einer Festnahme, gewaltsame Demonstrationen, alltäglicher Streit - Zehntausende Polizisten werden jedes Jahr Opfer einer Straftat. Und laut Bundeskriminalamt steigt die Zahl.

Mehr als 62.000 Polizisten sind im vergangenen Jahr Opfer einer Straftat geworden. Das ist eine Zunahme um 6,3 Prozent innerhalb eines Jahres, wie aus einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz spricht von einem Skandal: "Unsere Polizistinnen und Polizisten setzen sich täglich für unseren demokratischen Rechtsstaat ein", so der Mainzer Ressortchef Roger Lewentz (SPD). "Es kann nicht angehen, dass die Beamtinnen und Beamten immer wieder angegriffen werden."

Mit rund 22.000 Fällen nimmt Widerstand gegen die Staatsgewalt den größten Teil der gegen Polizeibeamte gerichteten Delikte ein. Bei einer Zunahme um bundesweit 1,5 Prozent fallen zwei Bundesländer aus dem Rahmen: Nordrhein-Westfalen mit mehr als 6000 (plus 4,9 Prozent) und Berlin mit mehr als 2000 Fällen (plus 5,7 Prozent).

Es komme in sehr unterschiedlichen Situationen zu Gewalt gegen die Polizei, heißt es im BKA-Bericht. Die Situationen reichen demnach von alltäglichen Geschehnissen wie Streit bis zu "außerordentlichen Einsatzlagen" etwa bei gewaltsamen Demonstrationen.

Lewentz sprach sich erneut für die Ausrüstung von Polizisten mit fest am Körper getragenen Kameras aus: "Ich sehe in der Bodycam ein taktisches Instrument, um der steigenden Gewalt gerade bei tagtäglichen Einsätzen zu begegnen." Hessen habe damit gute Erfahrungen gemacht, der offene Kameraeinsatz erzeuge eine deeskalierende Wirkung.

gam/dpa
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