Urteil im Goldmünzenprozess Diebstahl im Bode-Museum - Freiheitsstrafen für drei Männer

Vor Gericht: Einer der Angeklagten (Archivbild)
Foto: Paul Zinken / dpaKnapp drei Jahre nach dem spektakulären Diebstahl einer hundert Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum sind drei Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Einen vierten Angeklagten sprach das Berliner Landgericht frei.
Zwei Cousins im Alter von 23 und 21 Jahren, die zu einem bekannten arabischstämmigen Clan gehören, wurden wegen Diebstahls zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ein 21-jähriger Wachmann aus dem Museum erhielt eine Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten.
Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen von fünf bis sieben Jahren wegen gemeinschaftlichen Diebstahls im besonders schweren Fall gefordert. Die Männer seien professionell, gezielt und gut informiert vorgegangen. Die Verteidiger der Männer verlangten Freispruch.

Die kanadische Münze mit dem Bild von Königin Elizabeth II. war die Leihgabe eines Privatmanns
Foto: Heinz-Peter Bader / REUTERSDie riesige Münze "Big Maple Leaf" mit einem damaligen Wert von 3,75 Millionen Euro ist bis heute verschwunden. Die Richterin betonte in ihrem Urteil, der gemeinschaftliche schwere Diebstahl sei mitten in der Stadt mit besonderer Dreistigkeit und einer Risikobereitschaft ganz besonderer Güte verübt worden.
Das Gericht ging davon aus, dass die Familie der Cousins die Verwertung des Goldes bewerkstelligte. Die sei vermutlich eingeschmolzen und verkauft oder versteckt worden. Denn es waren Goldpartikel in einem Auto und an Kleidung festgestellt worden.
Die kanadische Münze mit dem Bild von Königin Elizabeth II. war die Leihgabe eines Privatmanns. Die Königliche Kanadische Münze hatte 2007 nur fünf Exemplare von "Big Maple Leaf" geprägt.