"Gorch Fock"-Todesfall Staatsanwaltschaft knöpft sich unglaubwürdige Zeugin vor

Vor elf Jahren starb "Gorch Fock"-Kadettin Jenny Böken auf hoher See. Die Umstände sind bis heute unklar. Eine Zeugin, die jüngst von einem gewaltsamen Tod sprach, bekommt nun Ärger mit der Justiz.
Segelschulschiff "Gorch Fock" (Archivbild): Die Aussage sei "im Wesentlichen nicht glaubhaft"

Segelschulschiff "Gorch Fock" (Archivbild): Die Aussage sei "im Wesentlichen nicht glaubhaft"

Foto: Carsten Rehder/ dpa

Die Zeugin, die im Verfahren um die 2008 verstorbene "Gorch Fock"-Kadettin Jenny Böken kürzlich ausgesagt hat, muss strafrechtliche Konsequenzen fürchten.

"Es wird geprüft, ob gegen sie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird wegen Vortäuschens einer Straftat und falscher Verdächtigung", so ein Sprecher der Kieler Staatsanwaltschaft. Böken starb unter ungeklärten Umständen auf hoher See, während ihrer Ausbildung auf dem Segelschulschiff.

Die Akte Jenny Böken

Im Juni dieses Jahres nahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf. Anlass war die Behauptung der Zeugin, sie habe gehört, Böken sei gewaltsam zu Tode gekommen. Diese Woche schloss die Staatsanwaltschaft die Akten wieder. Die Aussage sei "im Wesentlichen nicht glaubhaft".

Die Zeugin behauptete, sie habe nach dem Tod der Kadettin Besuch von mehreren Marinesoldaten bekommen, die zum Zeitpunkt des Unglücks mit Böken auf der "Gorch Fock" waren. Die Kameraden hätten durchblicken lassen, Böken sei gewaltsam zu Tode gekommen. So schilderte es der Anwalt der Familie.

Die Angaben der Zeugin wurden der Staatsanwaltschaft zufolge unter anderem durch die Vernehmung einer weiteren Zeugin überprüft. Dabei seien Tatsachen zu Tage getreten, die eindeutig im Widerspruch zu den Angaben der Belastungszeugin stünden.

Der Vater von Jenny Böken hat gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt.

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