Paul H. hat laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eingeräumt, am Bahnhof Grafing vier Personen mit einem Messer angegriffen zu haben. Der 27-Jährige aus Hessen hat ersten Ermittlungen zufolge offenbar psychische Probleme und auch Drogenprobleme.
H. hat Ermittlern zufolge an dem Pendlerbahnhof östlich von München einen 56-Jährigen mit einem Messer tödlich verwundet und drei weitere Männer im Alter von 43, 55 und 58 Jahren verletzt. Die Überlebenden sind im Krankenhaus. Der Angreifer habe wahllos um sich gestochen, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Bei Staatsschutz und Verfassungsschutz war H. vor der Tat nicht in Erscheinung getreten. Allerdings soll er erst am Sonntag bei einer Techno-Demo mit Drogen erwischt worden sein. Die habe er "massiv konsumiert", heißt es. Auch zu anderen Gelegenheiten soll H. als Drogenkonsument auffällig geworden sein.
H. griff Ermittlern zufolge zunächst in einer S-Bahn den 56-Jährigen mit einem Messer mit zehn Zentimeter langer Klinge an und verletzte ihn so schwer, dass dieser später starb. Auf dem Bahnsteig griff H. eine weitere Person an. Schließlich attackierte er auf dem Bahnhofsvorplatz zwei Radfahrer, die offenbar die ersten Gewalttaten bemerkt hatten und helfen wollten.
Aus Ermittlerkreisen verlautete, es gebe Videoaufnahmen vom Bahnsteig und aus der S-Bahn, die nun ausgewertet würden. Die per Notruf alarmierte Polizei war nach eigenen Angaben binnen weniger Minuten mit zwei Beamten am Tatort und stellte den Tatverdächtigen in der Nähe des Bahnhofs. Auf die Ermittler machte H. offenbar einen verwirrten Eindruck. Er verhalte sich in Vernehmungen völlig unkooperativ. "Der macht zu", werden mit dem Fall befasste Beamte zitiert.
Ein klar erkennbares Motiv gibt es bislang nicht. Zeugen hatten berichtet, der Täter habe "Allahu-Akbar" gerufen, die Polizei konnte dies allerdings nicht bestätigen. Nach Angaben der Ermittler sagte Paul H. aber, er wolle Ungläubige töten.
Für 15 Uhr hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Pressekonferenz zu dem Fall angekündigt.
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Polizisten an einem Bahnhof im bayerischen Grafing: Dort ist bei einem Messerangriff am frühen Morgen ein Mann getötet worden, drei Personen wurden verletzt.
Der Angriff ereignete sich an der Haltestelle "Grafing Bahnhof", nicht an der Station "Grafing Stadt".
Die Polizei sperrte den Tatort ab.
Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Es handelt sich laut Polizei um einen 27-jährigen Deutschen.
Blutige Fußabdrücke am Tatort: Der Tatverdächtige hat ersten Ermittlungen zufolge offenbar psychische Probleme und auch Drogenprobleme.
Spurensuche am Bahnsteig: Der Angriff erfolgte den Ermittlern zufolge in einem stehenden Zug und im beziehungsweise vor dem Bahnhof.
Zwei der Angegriffenen waren laut Polizei Fahrradfahrer, darunter ein Zeitungsausträger.
Ermittler am Tatort: Beim Festgenommenen handelt es sich um Paul H., der aus Hessen stammt.
Spurensicherung am Tatort: Das Geschehen verlagerte sich laut Polizei vom Bahnsteig in Richtung des Bahnhofsvorplatzes.
Bei dem Angriff an dem Pendlerbahnhof östlich von München wurde ein 56-Jähriger tödlich verwundet, drei weitere Männer im Alter von 43, 55 und 58 Jahren erlitten Verletzungen.
Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr sagte in einem TV-Interview: "Wir sind ein absolut friedliches oberbayerisches Kleinstädtchen im Münchner Umfeld." Die Tat erschüttere die Menschen zutiefst.
Ein Mitarbeiter der Spurensicherung fotografiert am Tatort: Aus Ermittlerkreisen verlautete, es gebe Videoaufnahmen vom Bahnsteig und aus der S-Bahn, die nun ausgewertet würden.
Flatterband am Tatort: Wegen der Spurensicherung kam es zu Verspätungen bei der Münchner S-Bahn.
Bei Staatsschutz und Verfassungsschutz war der Tatverdächtige bislang nicht in Erscheinung getreten. Allerdings soll er erst am Sonntag mit Drogen erwischt worden sein. Die habe er massiv konsumiert, heißt es.